Gladbeck. . Volle Hundekot-Beutel im Gebüsch, Hundekot auf Gehwegen, Müll an Bushaltestellen. All das ärgert viele Gladbecker.

Brunhilde Klein ist stinksauer. „Seitdem eine Familie mit zwei Hunden hierher gezogen ist, liegen überall auf dem Bürgersteig die Hundehaufen“, schimpft die Anwohnerin der Straße Buschfortshof am WAZ-Lesertelefon. Um zur eigenen Garage zu kommen, müssten sie und ihr Mann einen Hindernislauf absolvieren, sonst würden sie in die Hinterlassenschaften der Vierbeiner – „ein Schäferhund und ein anderer größerer Hund“ – treten. „Wir weichen schon auf die Straße aus“, sagt Brunhilde Klein.

Gespräch mit den Haltern

An die Stadt habe sie sich hilfesuchend gewandt, aber: „Die konnte uns nicht weiterhelfen, wir sollten mit den Hundebesitzern reden.“ Den örtlichen SPD-Vertreter György Angel habe sie ebenfalls eingeschaltet. Er wolle mit den Hundehaltern sprechen. Brunhilde Klein versteht das Verhalten dieser Nachbarn nicht. Sie erzählt: „Sie können ja mit den Hunden spazieren gehen; wir haben hier ja zum Beispiel die Halde 19. Wir hatten auch Hunde und haben nichts gegen sie.“ Wohl aber gegen die „Tretminen“ auf den Gehwegen. Wofür gibt’s denn Hundekot-Beutel?

Plastik verrottet nicht so schnell

Diese Frage stellen sich auch Gladbecker wie Horst Urbanowitz, der an der Horster Straße wohnt. Seine Beobachtung: „Es gehen viele Leute mit Hunden hier ins Wäldchen, und wir sehen auch Menschen, die den Dreck wegmachen.“ Aber es gebe eben auch jene, die zwar „Kacke-Beutel“ nutzen, doch unverständlicherweise würden die vollen Plastiktüten nicht – wie es im Sinne des Erfinders ist – in einer Mülltonne landen, sondern im Gebüsch. ZBG-Leiter Heinrich Vollmer kennt dieses Verhalten: „Die vollen Beutel in die Gegend zu werfen, ist noch schlimmer als wenn irgendwo ein Haufen liegt.“ Schließlich verrotte Plastik nicht so ohne weiteres.

4156 Hunde in der Stadt gemeldet

4156 Hunde sind aktuell in der Stadt gemeldet, 366 Gladbecker haben mehr als einen Waldi, Fifi & Co. daheim. Rathaussprecher Tim Deffte: „68 sind gänzlich von der Hundesteuer befreit.“ Das gelte für Tiere von beispielsweise blinden Menschen. „Kann der Halter nachweisen, dass es sich um einen Hund aus dem Tierheim Gelsenkirchen oder Bottop handelt, entfällt die Steuer befristet für zwei Jahre.“ Finanziell schwach gestellte Herrchen oder Frauchen von 283 Vierbeinern zahlen eine um 50 Prozent ermäßigte Steuer. Deffte: „476 500 Euro kamen im Jahr 2014 durch die Hundesteuer in die städtische Kasse.“ Aus diesem Topf wird unter anderem die Beseitigung der Hundehaufen und anderen Abfalls finanziert. Urbanowitz kennt Dreckecken in seinem Umfeld: „An der Bushaltestelle schmeißen Kinder und Jugendliche, aber ebenso Erwachsene, ihren Müll einfach in die Gegend – obwohl dort Papierkörbe angebracht sind.“