Gladbeck. . Allerdings blieb jede zweite Straftat 2014 ungeklärt. Das passt Polizeipräsidentin Zurhausen nicht. Sie will weitere Täter dingfest machen.

Zwei Seiten der Medaille: Mit 50,86 Prozent konnte im Jahr 2014 mehr als jede zweite Straftat im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen geklärt werden. Im Jahr zuvor lag die Quote bei 47,69 Prozent. Das klingt gut, aber es bedeutet eben auch: Im Jahr 2014 blieb jede zweite Straftat ungeklärt. Friederike Zurhausen, Polizeipräsidentin des Polizeipräsidiums Recklinghausen: „Dies weckt nach wie vor unseren Ehrgeiz, die Aufklärungsquote weiter hoch zu halten und weitere Täter dingfest zu machen.“

In Gladbeck liegt die Aufklärungsquote unter dem kreisweiten Wert: Die Statistik für das vergangene Jahr weist sie mit 47,79 Prozent (ein Plus um 4,6 Prozentpunkte zum Vorjahr) aus – bei 5 411 Fällen. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 hatte es die Polizei mit 5 260 Fällen auf Gladbecker Boden zu tun. „Der leichte Anstieg der Gesamt-Straftaten gegenüber dem Vorjahr ist zurückzuführen auf eine Steigerung bei den Betrugsdelikten“, erläutert die Polizei Recklinghausen. Kreisweit registrierte sie insgesamt 59 954 Fälle (2013: 59 897).

Kriminalitätsgefährdung

Die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) – der Gradmesser der Kriminalitätsgefährdung – ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle, bezogen auf 100 000 Einwohner. Die Kommune Recklinghausen weist im aktuellen Bericht den höchsten Wert (11 282) auf, Haltern am See den niedrigsten (6 332). Gladbeck liegt mit 7 196 ebenfalls am unteren Ende der Skala. Ein Blick auf einzelne Deliktgruppen in Gladbeck:

Straftaten gegen das Leben

Zwei aufsehenerregende Fälle dürften manchen in Erinnerung geblieben sein: Ein Mann (54) starb Ende Januar nach einer Schlägerei; ein 30-Jähriger stach im Juli nach einem Streit auf der Uhlandstraße mit einem Messer auf einen sechs Jahre älteren Kontrahenten ein und verletzte ihn: zwei von drei Fällen, die als Straftaten gegen das Leben – (versuchter) Mord und Totschlag – in die Statistik eingegangen sind. Aufklärungsquote: 100 Prozent.

Raub und Körperverletzung

Die Anzahl von Raub-Delikten im vergangenen Jahr: 40 Fälle, im Vorjahr waren es 54. Ebenfalls gesunken ist jedoch die Aufklärungsquote: von 50 auf 42 Prozent. Gefährliche und schwere Körperverletzung: Die Zahl sank von 124 auf 119 Fälle. Aufklärungsquote: 82,35 Prozent (Vorjahr: 83,87 Prozent).

Betrug und Fälschung

Unter den Vermögens- und Fälschungsdelikten sind unter anderem Taten wie Betrug, Fälschung von Zahlungskarten, Untreue und Unterschlagung zusammengefasst. In Gladbeck schnellte die Anzahl derartiger Straftaten von 799 (2013) auf 1 127. Aufklärungsquote: 76,66 Prozent (2013: 72,97 Prozent).

Wohnungseinbruch

197 Mal hatten ungebetene Gäste fremde Wohnungen ins Visier genommen – weniger als im Vorjahr (286). Die Aufklärungsquote sank von 5,94 auf 5,08 Prozent.

Stalking

Hatte die Polizei es im Jahr 2013 noch mit 49 Fällen zu tun, waren es im Jahr darauf 13 Fälle weniger. Die Aufklärungsquote stieg von 85,71 auf 86,11 Prozent.