Bottrop-Kirchhellen. Mit Großaufgebot sucht die Polizei in Feldhausen nach der Waffe, mit der vor zwei Wochen eine 35-Jährige erschossen worden war - bisher vergeblich.

Fast zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Mord an einer 35-jährigen Mutter in Feldhausen hat die Polizei gestern mit einem Großaufgebot das Umfeld des Tatortes nach der Tatwaffe abgesucht. Bis zum Nachmittag blieb die Suche vergeblich, sie soll deshalb fortgesetzt werden.

Es ist kalt, nass und klamm am Mesteroth. Beamte der Einsatzhundertschaft stapfen in Gummistiefeln, Regenjacken und Wollmützen durch das kleine Waldstück an der Dorstener Straße, angeleitet von einem Beamten der Spurensicherung. In der Hand haben sie Metallstäbe. Sie wenden damit das liegen gebliebene Herbstlaub um und stochern in Vertiefungen, ob sie dort auf etwas Metallisches stoßen.

Sie suchen die Handfeuerwaffe, vermutlich eine Pistole, mit der am Morgen des 18. Februars die 35-jährige Frau im Wohngebäude ihres Bauernhofes erschossen worden war und die der Täter im Umfeld des Tatortes weggeworfen hat. Der Hauptverdächtige der Mordkommission ist der Ehemann, er sitzt seit dem Tag nach der Tat in Untersuchungshaft. Er soll nach Überzeugung des ermittelnden Staatsanwaltes und dem Ergebnis der Obduktion die Frau mit einem gezielten Pistolenschuss getötet und dann versucht haben, einen Einbruch vorzutäuschen. Die Wohnung selbst haben die Beamten der Spurensicherung schon unmittelbar nach dem Leichenfund am Mittwochnachmittag sorgfältig durchsucht.

Tatort ist ein Bauernhof an der Repeler Heide

Die Suche im Waldstück bleibt ohne Erfolg. Die Kolonne der Mannschaftswagen setzt sich in Bewegung zum Tatort, dem Bauernhof an der Repeler Heide. Dort ist inzwischen der Platz zum Parken und Rangieren knapp geworden: Ein Lastwagen des Technischen Zuges der Bereitschaftspolizei aus Bochum ist eingetroffen. Die Berufsfeuerwehr Bottrop hat eine Drehleiter geschickt, die Freiwillige Feuerwehr Altstadt ein Löschfahrzeug.

Stochern im Schlamm und zwischen den Pflanzen

Und dann rollt auch noch ein Tankwagen an: Jetzt geht es an den großen Gülletank, den die Beamten der Mordkommission schon am Tag nach der Tat als mögliches Versteck für die Tatwaffe ausgemacht haben. Feuerwehrleute schließen an einen Hydranten am Mesteroth einen Schlauch an und schicken sich an, von der Drehleiter herab den zähen Schlamm auf dem Boden des Tanks zu lösen und zu verdünnen. Die Beamten der Einsatzhundertschaft laufen derweil Kette auf den Äckern und Wiesen neben dem Bauernhof: In langer Reihe gehen sie das Feld ab und stochern im Schlamm und zwischen Pflanzen weiter nach der verschwundenen Waffe.

Die Tiere werden von benachbarten Landwirten betreut

Wenn die Beamten der Einsatzhundertschaft mit den Feldern fertig sind, warten noch die Schweineställe des Mastbetriebes auf eine Durchsuchung; die Tiere werden inzwischen von benachbarten Landwirten betreut. Und wenn sich die Beamten durch die Ställe gewühlt haben, dann sind die zahlreichen Anbauten auf dem Hof an der Reihe, zum Teil zugestellt mit Geräten und Gerümpel. Das vielfach im übertriebenen Sinn gebrauchte Bild von der Stecknadel im Heuhaufen: Auf diesen Tatort passt es wirklich.