Gladbeck. Das Thema A 52 bewegt die Gladbecker. Jedenfalls war ein Infostand des Bürgerforums A 52 am Wochenende in der Innenstadt und am Wasserschloss Wittringen dicht umlagert. Die engagierten Gladbecker haben eine alternative Planung entwickelt, die vom "Spaghetti-Knoten in Wittringen" abweicht.

In Gladbeck hat sich ein Bürgerforum A 52 gegründet. Eine der Kernforderungen: Es muss über eine Umgehungs-A 52 für die Stadt geredet werden. Und das bald und mit Nachdruck. „Wenn der Spaghetti-Knoten in Wittringen erst einmal planfestgestellt ist, braucht man über Alternativen gar nicht mehr nachzudenken”, so Stephan Müller.

Das Forum habe zwei alternative Planungen entwickelt, die den betroffenen Bürgern den größten Schutz bieten könnten, erfuhren die interessierten Infostand-Besucher, die sich bei der Gelegenheit in Unterschriftenlisten eintrugen. Die Alternativen trügen den Bedürfnissen der beteiligten Städte und den Interessen von Natur und Umwelt Rechnung. Die Umgehung sei insgesamt für alle Bürger der Region die am wenigsten schädliche Variante, stadtverträglich, am schnellsten zu realisieren.

Umleitungsverkehre nicht erforderlich

Die Vorteile, die das Bürgerforum sieht: Umleitungsverkehre sind nicht erforderlich, Störungen des Erholungsraumes Wittringen werden völlig vermieden, der Direktanschluss für den Gladbecker Süden und das Gewerbegebiet Brauck ist möglich. Außerdem werde die Landschaft zwischen Gelsenkirchen und Gladbeck nur kurzfristig durch eine etwa zweijährige Baumaßnahme beeinträchtigt. Die bisherige B 224-Trasse könne als Stadtstraße weiter genutzt und die Zerschneidung des Gladbecker Stadtgebietes durch Rückbau aufgehoben werden, heißt es. Von der Stadt Gladbeck erwarte das Bürgerforum A 52, dass sie diese Unterlagen ebenfalls prüfe und sie zur Ergänzung ihrer Stellungnahmen an die übergeordneten Behörden verwende.

An den bisherigen Planungen übt das Bürgerforum weitreichende Kritik. U.a erwäge die bisherige Diskussion zur unzureichend die erhöhte Feinstaubbelastung und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken. In den Lärmberechnungen sei auch nicht ausreichend auf das zu erwartende verfielfachte Verkehrsaufkommen auf den städtischen Straßen eingegangen worden. Ein weiterer Punkt unter vielen: Negative Dauerfolgen für die Stadt. „Was wird angesichts sinkender Gewerbesteuereinnahmen, wenn ein Teil der Braucker Betriebe die Bauphase nicht überlebt”, so Stephan Müller.