Gladbeck. Im Februar kommt SEO, ihr folgen David Schnell, Madeleine Boschan und Andy Hope sowie die Fotokünstler Anja Jensen und Thomas Wrede.
Das Gladbecker Kunstjahr 2015 startet im Februar mit einem wahrhaft klangvollen Namen – und um Klang geht es dabei in doppelter Hinsicht. SEO, die bekannte koreanische Künstlerin, die zuletzt 2009 in der Neuen Galerie ausgestellt hat, kommt erneut nach Gladbeck (ab 6. Februar).
Die Malerin zeigt diesmal eine ganz neue Facette ihres künstlerischen Werks. Vier überdimensionale Glocken – 2,20 Meter hoch und gegossen in spiegelglattes Aluminium – symbolisieren im Rahmen einer Ton- und Lichtinstallation die zwei Welten im Herzen der in Berlin lebenden Asiatin: „Das Gefühl in meinem Innern“ hat sie ihr Werk betitelt, dem noch viel mehr Symbolik innewohnt: Der Klang der Glocken, der Christen zum Gebet und zur Gemeinschaft ruft, wird im asiatischen Raum als Aufruf zur Meditation, zur Einkehr ins Innere verstanden. Nach Gladbeck stellt SEO auf der Biennale in Venedig aus. „Es war ein Glück, sie zu bekommen“, freut sich Kurator Gerd Weggel.
Landschaftliche Bildwelten
Doch das Galerie-Programm des neuen Jahres verspricht noch mehr Highlights: David Schnell, der in der Kunstszene zu den Top-5 der Landschaftsmaler zählt, wird ab dem 24. April seine großformatigen Bilder in den Gladbecker Galerie-Räumen präsentieren, die so ganz anders sind als Abbildungen klassischer Ansichten. Der Meisterschüler von Arno Rink (Hochschule Leipzig) hat die Gattung dieser Kunstform neu definiert, er analysiert und konstruiert Bildwelten, die den Blick des Betrachters auf einen ganz neuen Fokus zwingen.
Experiment in jeder Hinsicht
Ausstellung Nummer drei wird auf jeden Fall „spannend“, verheißt Weggel. „Escapement“, so der Titel, weist nicht nur beziehungsreich auf Ausbrechen/Ausbruch hin, sondern ist darüber hinaus ein Experiment (ab 4. September). Erstmals stellen Bildhauerin Madeleine Boschan und Bildhauer, Maler und Installationskünstler Andy Hope gemeinsam aus. Boschan zählt zu der neuen Generation abstrakt arbeitender Künstler, Hope gilt in der Kunstwelt als schräg, lässt sich nicht auf ein Genre festlegen.
Inszenierte Fotografie
Am Ende des Ausstellungsjahres 2015 rundet eine Fotoausstellung das Programm ab (ab 13. November). Zwei Fotokünstler zeigen ihre Bild(er)Welten. Gemeinsam ist Anja Jensen (Hamburg) und Thomas Wrede (Münster), dass auch sie ihre Darstellungen inszenieren. Während Jensen dafür reale Personen „in Szene setzt“, gestaltet Wrede seine Landschafts-Szenen mit Spielzeugmodellen. Was wahr ist, und was gestellt - das Rätsel zu lösen bleibt dem Betrachter überlassen.
Ann-Kristin Hamm noch bis zum 9. Januar
2009 machte der Förderverein der Neuen Galerie Gladbeck mit der Eröffnung des Anbaus an der Bottroper Straße einen Neustart. Seitdem sind jedes Jahr vier Ausstellungen im Programm. Die Schwerpunkte variieren, sind nicht unbedingt vorhersehbar, sagt Vereinsvorsitzender Gerd Weggel. „Das hängt von den Arbeiten der Künstler ab, die wir hierher holen“.
So sei das Jahr 2014 eher zufällig sehr bildlastig war. „Jede Ausstellung ist eine Inszenierung für sich und soll als einzelne im Gedächtnis bleiben“, so Weggel, dessen gute Kontakte in die Kunstszene namhafte Künstler nach Gladbeck holen. Das hat sich übrigens über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen, das Ausstellungs-Publikum reist aus der ganzen Region an. lü
Noch bis 9. Januar zeigt die Neue Galerie, Bottroper Straße 17 Bilder von Ann-Kristin Hamm (Spaziergang mit Tangente). Geöffnet: Sa/So 15 -20 Uhr, mi - fr 15 bis 20 Uhr.