Gelsenkirchen. Viel Glamour, eine verlorene Krone und Kandidatinnen wie aus Tausendundeiner Nacht waren die Zutaten bei der Wahl zur Miss Turkuaz 2014. Die Berlinerin Asli Cankat setzte sich gegen 19 Mitbewerberinnen durch. Das Ruhrgebiet, immerhin mit fünf Kandidatinnen vertreten, ging leer aus.
Glamourös und emotional war es, das Finale zur Wahl der Miss Turkuaz, der schönsten Deutsch-Türkin. Am Ende hatte in Gelsenkirchen eine Berlinerin die Nase vorne: Jura-Studentin Asli Cankat (24) wird für die nächsten zwölf Monate die Krone tragen und sich für das Thema Integration einsetzen. Das Ruhrgebiet, neben Berlin eine Hochburg der türkischen Community, ging leer aus. Immerhin fünf Bewerberinnen aus der Region hatten sich Hoffnungen auf den Sieg gemacht, stattdessen flossen Tränen.
400 Besucher, die meisten in Anzug, Smoking oder Abendkleid, schritten über den roten Teppich hinein in Gelsenkirchens gute Stube. Das Bürgerforum wurde für die fünfte Auflage der Miss-Wahl mit viel buntem Licht, großer Bühne, Laufsteg und epochaler Musik herausgeputzt. Das türkische Fernsehen zeichnete die Wahl auf. Auf der Videoleinwand ließ der Veranstalter zur Einstimmung 53 Jahre türkische Zuwanderung Revue passieren, ehe die 20 Damen die Bühne für sich eroberten.
Wie 20 Prinzessinnen aus Tausendundeiner Nacht
Die erste Aufgabe hatte es gleich in sich: In Bikini präsentierten sich die Frauen im Alter von 17 bis 26 dem Publikum. Zwischen den Durchgängen sangen Elif Batmann, bekannt durch Deutschland sucht den Superstar und Volkan Baydir, eine der Stimmen des Pop-Duos Orange Blue.
In Abendgarderobe ging das Kräftemessen der Schönheiten weiter. Wie die Prinzessinnen aus Tausendundeiner Nacht präsentierten sich die Kandidatinnen in glitzernden Abendkleid. Die fünf Besten mussten als letzte Belastungsprobe jeweils eine Frage zum Thema Integration beantworten. Persönliches erfuhren die Besucher von den anderen Teilnehmerinnen allerings nicht, obwohl die Veranstalter wert darauf legen, dass es sich um mehr als einen Schönheitswettbewerb handelt.
13-köpfige Jury mit Gerald Asamoah
Am Ende hatte die 13-köpfige Jury, die mit Gerald Asamoah einen prominenten Fachmann in ihren Reihen hatte, die Berlinerin Asli Cankat ganz oben auf dem Zettel.„Ich fühle mich sehr geehrt“, freute sich Asli Cankat über den Sieg. Natürlich habe sie auf die Krone geschielt, „aber das ist ein Wettbewerb, man weiß nie, wie es ausgeht“, so die 24-Jährige nach der knapp dreistündigen Show. Seit einer Woche habe sie nicht richtig geschlafen.
Finalistinnen der Miss Turkuaz
Einen emotionalen Auftritt feierte vorher die ebenfalls aus Berlin angereiste Yasemine Akan. In Gebärdensprache bejubelte das sensible Publikum der Gehörlosen zu, die am Ende Platz zwei belegte. Außerdem wurde die 21-Jährige von ihren Mitstreiterinnen für besondere Kollegialität zur „Miss Congenialty“ gewählt.
Immerhin ein Sondertitel ging in den Pott: Yasemine Askin aus Gladbeck darf sich „Miss Top Model Turkuaz“ nennen und reist nach China, um am Finale der „Top Model of the World“-Wahl teilzunehmen. Bis dahin wird sich die 19-Jährige von ihrem sympathischen Malheur erholen. Erst verlor sie ihre Krone und dann auch noch die Scherpe. Aber was wäre eine Live-Show ohne Pannen... Es hätte ja schlimmer kommen können. Hinter der Bühne trösteten die Angehören die Mädchen, die ganz leer ausgingen.