Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Innenstadt war am Wochenende rappelvoll. 70 Aussteller präsentierten auf dem Bauernmarkt ihre Waren und ihr Können. Viele Besucher waren auch in Kauflaune, an den Ständen herrschte dichtes Gedränge.
Wer glaubt, bei GE-spania war in Innenstadt viel los, der irrt. Der Bauernmarkt, erstmals an zwei Tagen am Wochenende, mobilisierte noch mehr Menschen, über Neumarkt, Bahnhofstraße und Bahnhofvorplatz zu bummeln, als das erfolgreiche spanische Fest im Mai. Und das selbst am trüben und feucht-kühlen Sonntag. Und: Viele trugen pralle Einkaufstüten.
Manch Publikumsliebling braucht vier statt zwei Beine, einige traten auf dem Bahnhofsvorplatz auf und einige hielten geduldig still, ließen sich streicheln. „Mike ist verrückt nach Tieren, vielleicht wird er mal Tierarzt“, schmunzelte seine Mutter. Miriam Fischer (34) lebt in Gladbeck, stammt aber aus Gelsenkirchen. Ihr vier Jahre alter Sohn war am Samstag von den Ziegen und Schafen auf dem Bauernmarkt kaum wegzukriegen. „Vielleicht gelingt mir das mit einem Eis“, hoffte Mikes Mutter. Grund für die Eile: „Ich möchte mit meinem Mann noch das Schalke-Spiel gucken.“
Besucher loben
Zwischen Mode- und Schuhgeschäften, Cafés und Restaurants in den mehrgeschossigen Gebäuden mit Glasfassaden und grellbunten Werbeschildern wirkten die bunten Bauernmarktstände mit Stroh und Spinnrädern sowie Körben voller Obst und Gemüse wie aus der Zeit gefallen.
Seitens der Besucher gab es viel Lob. „Ich finde gut, dass es hier richtigen Honig gibt. Dieser süße Matsch, am Schlimmsten sind die Sorten aus Plastikbehältern, schmeckt doch einfach nicht.“ Irmgard Kruse, mit ihrer Freundin aus Buer in der City unterwegs, befand aber auch kritisch: „Es könnten noch viel mehr bäuerliche Stände und Speisen sein. Currywurst bekommt man immer und überall.“
Mehrere tausend Besucher
Über 70 Aussteller, darunter auch aus Nachbarländern wie etwa die niederländischen Seildreher, zeigten ihre Handwerkskunst. Käse, deftige Wurstsorten und saisonales Gemüse wie grüne Bohnen und Kürbisse in allen Größen und Farben waren erhältlich. „Einfach ein toller Tag und ein toller Markt“, begeisterte sich Michael Voss (42). Der Bankkaufmann war am Samstag mit seiner Familie in der Innenstadt unterwegs und fühlte sich positiv überrascht. „Ich kannte den Bauernmarkt nicht und wollte eigentlich nicht kommen, weil das Wetter so schön ist. Zum Glück hat mich meine Frau überredet. Es hat sich wirklich gelohnt.“
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Diese Bilanz zieht auch Citymanagerin Angela Bartelt: „Wir waren bisher vom Bauernmarkt am 3. Oktober, am Feiertag, schon sehr verwöhnt, was die Besucherzahlen betrifft. Am Samstag waren mehrere tausend, wenn nicht zehntausend Besucher hier. Am Sonntag kommen erfahrungsgemäß noch mal so viele Menschen.“