Gelsenkirchen. Rund um die Uhr werden ab Donnerstag, 18. September, 6 Uhr, 24 Stunden lang bis zum Freitag mehrere Dutzend Polizeibeamte den Verkehr in Gelsenkirchen auf den Straßen per Laserpistole, mobilen Radargeräten und stationären Anlagen ins Visier nehmen.
Der zweite bundesweite Blitzmarathon – die siebte Auflage in Gelsenkirchen und zweite in diesem Jahr – soll zu schnelles Fahren als Killer Nummer eins im Straßenverkehr stärker ins Bewusstsein der Bürger rücken.
Rund um die Uhr werden daher ab Donnerstag, 6 Uhr, 24 Stunden lang bis zum Freitag (19.) mehr als 13.000 Polizeibeamte im ganzen Land und mehrere Dutzend im Stadtgebiet den Verkehr auf den Straßen per Laserpistole, mobilen Radargeräten und stationären Anlagen ins Visier nehmen.
Kinder verteilen „Schnecken“
Neu: Im Vorfeld wurden an fünf ausgesuchten Schulen in Gelsenkirchen 160 Kinder nach Gefahrenstellen befragt und die lange Liste der Ordnungshüter so noch aufgestockt – das waren die Gesamtschulen Erle, Ückendorf und Horst sowie noch die Grundschulen Grillostraße (Schalke) und Im Emscherbruch (Resse). 75 Schüler sind außerdem auf der Jagd nach Verkehrssündern live als Messpaten dabei. Die Absicht dahinter: Vor Kindern entlarvt zu werden, soll notorische Bleifüße zähmen – und nicht nur die.
Insbesondere die Grundschüler, die mit der Verkehrswacht Gelsenkirchen bei der Raser-Jagd dabei sein werden, bitten die Ertappten aktiv darum, verantwortungsbewusster im Straßenverkehr zu handeln, um Kindern mehr Sicherheit zu garantieren. Auch wer als Fahrer/Fahrerin das vorgeschriebene Tempo einhält, wird angehalten, aber nur kurz – neben einem Lob aus Kindermund gibt es eine süße Gebäckschnecke als Geschenk – ein Hinweis darauf, sich zur Sicherheit aller stets wie eine Schnecke am Lenkrad zu verhalten.
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Wie entscheidend das angepasste Fahren (in der Stadt) ist, das zeigen folgende Zahlen: „Bei Tempo 50 überleben acht von zehn Fußgängern, bei Tempo 65 hingegen sterben acht von zehn Passanten“, erklärt der Gelsenkirchener Verkehrssicherheitsberater Jürgen Waschenski. Der Polizeihauptkommissar hatte die Umfrage an den Schulen begleitet und zugleich noch die Kinder geschult.
Dass selbst nach der Ankündigung in den Medien noch viele Verkehrssünder in die Messfallen tappen zeigt die Bilanz der vergangenen Blitzaktion: Die Gelsenkirchener Polizei hatte seinerzeit 9955 Fahrzeugen überprüft und dabei 205 Geschwindigkeitsverstöße registriert. 180 Autofahrer wurden mit einem Verwarnungsgeld belegt, 25 bekamen obendrein eine Ordnungswidrigkeitsanzeige und fünf zu schnelle Autofahrer erhielten ein Fahrverbot. Spitzenreiter war ein Pkw-Fahrer, der die Kurt-Schumacher-Straße mit Tempo 98 bei starkem Hagelschauer befuhr. Auf diesen Messpunkt waren nach einem Bürger-Voting die meisten Stimmen entfallen, zehn Schwerpunktmessstellen gab es insgesamt, jetzt sind es 24.