Gelsenkirchen. Am Freitag starten die internationalen Jazztage in der Gelsenkirchener Innenstadt. Neben traditionellem Jazz gibt es auf den insgesamt neun Bühnen auch Blues, Soul, Country und Rock and Roll. An drei Festival-Tagen sorgen über 200 Musiker aus sechs Nationen für viel Abwechslung in der City.
Die 27. Jazztage stehen samt Frischzellenkur vor der Tür. Veranstalter Rolf Wagemann hat das Bistro im Hans-Sachs-Hause ins Programm eingebaut und ein junges Piano-Duo verpflichtet. Gelsenkirchens Jazz-Papst serviert in diesem Jahr neben traditionellen Klängen auch verstärkt den Blues. 200 Musiker aus sechs Nationen sorgen von Freitag bis Sonntag in der City für internationale Festival-Atmosphäre.
„Wir brauchen uns mit unserem Jazzfestival nicht vor Veranstaltungen wie der Düsseldorfer Jazz Rally oder dem Jazzfest Gronau verstecken“, sagt Rolf Wagemann vor dem Auftakt gewohnt selbstbewusst. Ohne Zweifel hat der 65-Jährige wieder ein hochkarätiges Programm zusammengestellt. Die „New Orleans All Stars“ kommen mit Steve Yocum und Boris Odenthal zur offiziellen Eröffnung am Freitag (20 Uhr, Hauptbühne Ebertstraße).
Mischung ist lokal und international
Parallel spielt unter anderem die „Juggets Jazzband“, eine von zwei marschierenden Truppen aus den Niederlanden. Vorher werden die Jazztage durch Wagemanns neuste Entdeckung inoffiziell eröffnet. Lukas Sziegoleit und Torben Beerboom, 21 und 28 Jahre alt, verwandeln ab 16 Uhr das Bistro Sachs in eine Piano-Bar. Aus pragmatischen Gründen spielt das Gelsenkirchener Duo nicht am Flügel, sondern am Klavier. Zu den Klängen von Glenn Miller, Ray Charles, Fats Domino oder Stevie Wonder versprechen
die Newcomer Ausflüge in den Rock-Pop-Bereich und Improvisation. Neben lokal bekannten Bands wie „466“, „Mr. Blue“ oder „Take off and Friends“ hat Wagemann wieder seine internationalen Kontakte spielen lassen. Die „Naldos Jazz-Familie“ reist aus den Niederlanden an, die „Second Line New Orleans Jazzband“ kommt aus Schweden.
Mit Vorfreude erwartet Wagemann den Auftritt der Coverband „Bigger Bang“ aus Stuttgart (Samstag, 20 Uhr, Blue Box). „Gegen die Jungs müssen sich die Rolling Stones anstrengen“, scheut Wagemann den Vergleich mit dem Original nicht. Hohe Erwartungen setzt der Feldmarker in den Auftritt der „Huub Janssen Tribute Band“ mit Nils Conrad (Sonntag, 15 Uhr, Hauptbühne). „Huub Janssen war einer der besten Trommler Europas“, so Wagemann. Musikalisch betritt der Jazz-Papst zum Beispiel mit der „Rockin’ Blues Soul Band“ Neuland. „Nur vom New Orleans Jazz allein kann die Veranstaltung nicht leben“, sagt Wagemann mit Blick auf den Generationenwechsel. Feste Programmpunkte sind wieder der Ökumenische Kurzgottesdienst mit Gospelchor (Sonntag, 13 Uhr, Hauptbühne) und der Jazzclub-Abend am Freitag im Maritim. Dort spielt bis 2 Uhr morgens die Boogie Connection. Die Jazztage enden mit der Second Line Jazzband (Sonntag, 19 bis 23 Uhr, Ebertstraße 11).