Gelsenkirchen. Ein Dutzend Sponsoren, 104 Akteure auf den 18 Bahnen und 150 Gäste im Festzelt sorgen beim Haus Leythe hilft-Cup 2014 für ein Riesenergebnis. 55100 Euro fließen an Gelsenkirchener Tafel und Erler Jugendhaus St. Elisabeth. Für 150 Gäste tischt Sternekoch Frank Rosin abends am Clubhaus auf.

Lounge-Musik perlt zum Schampus, die Gäste richten sich an 17 festlich eingedeckten Tischen auf den Abend ein. Club-Geschäftsführer Markus Bisping rückt derweil Pokale auf einem Tisch ins rechte Licht, dann trägt er mit einem Helfer das Sponsoren-Banner in den Eingangsbereich des Festzelts – letzte Vorbereitungen nach einem langen Turnier-Tag und vor einer ebenso langen Festnacht, die nicht nur sportlich Sieger hervorbringt.

104 Golfer spielten Samstag den „Haus Leythe hilft Cup 2014“ aus. Ab 9.30 Uhr traten sie an, um die Sieger auszumachen und letztlich auch Geld einzuspielen. Regengüsse machen die Partien zwischenzeitlich zu Wassersport. Doch abends ist wieder alles gut, die Sonne taucht die Backsteingebäude und weiße Festzelte in warmes Licht. Rund 150 Gäste prosten sich unter breiten Sonnenschirmen mit Champagner aus der Magnumflasche zu, ein Saxophonist legt dazu einen satten Klangteppich aus.

Die „Lange Reise“ auf der 456 Meter langen Bahn 1 mit dem breiten Fairway liegt jetzt gefühlt Meilen entfernt. Dafür ist das Büfett nah. Frank Rosin, Spitzenkoch (zwei Michelinsterne), ambitionierter Golfer (Handicap 12,2) und Sponsor (wie auch elf weitere Förderer des Hilfs-Cups) hat längst Golfdress gegen Kochjacke getauscht: „Es war ein ganz tolles Turnier und hat Spaß gemacht.“

Frank Rosin tauscht Golfdress gegen Kochjacke

Rosin zählt seit fünf Jahren zu den 800 Clubmitgliedern. Und wie das so geht: „Über den Sport kam es zu Freundschaften. Daraus ist ein Gedanke und dann eine Bewegung entstanden, die schließlich auch zur guten Tat“ geführt habe. „Nach Beckenbauer gibt es in Deutschland kein Golfturnier, das so viel Kohle ranschafft wie hier“, ist Rosin überzeugt. Doch mit 20-köpfiger Crew und Club-Küchenchef Rudolf Hadinek sorgt er zunächst für das gastronomische Nachspiel. Marinierter Thunfisch, geeiste Gurken mit Lachstatar und Champagnerluft oder, etwas handfester, Mutter Rosins Kartoffelsalat mit Rosmarin Kalbsbuletten sind bereits als Vorspeise angerichtet, später werden geschmorte Ochsenbäckchen, Pata Negra Steaks und schließlich auch Spezialitäten aus Rosins Patisserie aufgetischt.

Zwischendurch gibt’s Geld zu verteilen. Viel Geld. 55 100 Euro. Hartwig Szymiczek und Sigrid Weiser können rund 38 000 Euro für ein neues Kühlfahrzeug für die Gelsenkirchener Tafel entgegen nehmen, Paul Rüther 12 000 Euro zur Finanzierung einer neuen Spielburg für das Jugendhaus St. Elisabeth in Erle. Beide stellen die Projekte vor. „Wenn ein Spendenzweck greifbar ist“, findet Club-Präsident Holger Lampatz, „ist es leichter an das Geld der Leute zu kommen.“ Und dann gibt’s noch einen dicken Zuschlag für die Pausenbrote der Kindertafel. Eine – handsignierte – Golftasche von Adam Derek Scott, dem australischen Weltranglistenersten, wird versteigert. Für 5100 Euro findet sie einen neuen Besitzer.

Erfolge für die Teams Wittkowski II und Rüdig/Scholten

In den letzten beiden Jahren war der Schalker Sportpark mit seinem Team um Geschäftsführer Martin Rinke am Ende des Turniertages immer ganz weit vorn.

Diesmal lief es nicht so rund auf der großen Runde für den Mitveranstalter. Doch das kam dem begeisterten Hobbygolfer durchaus entgegen: „Gut, wenn mal andere gewinnen.“ Sportlich in der Brutto-Wertung lag schließlich das Team Wittkowski II vorn. Der silberne Wanderpokal ging beim Benefiz-Cup 2014 an Renate Huly, Achim Söhn, Björn Bartnick und Heidi Schlitt-Söhn.

Das individuelle Handicap der Golfer zählt bei der Netto-Wertung. Hier holte das Team Rüdig/Scholten mit den Spielern Wolfram Bellemann, Dieter Rüdig, Felix Scholten und Norbert Lorenz den Henkel-Pott.