Gelsenkirchen. Auch Bildungsunternehmen nehmen erfolgreich am Projekt Ökoprofit teil, Das belegt das Gelsenkirchener Bildungszentrum an der Ebertstraße. Bei einer Zwischenbilanz wurde Sparpotenzial von jährlich 10 000 Euro ausgemacht.

Was sich das Bildungszentrum an der Ebertstraße 19 vorgenommen hat, gleicht einer Herkulesaufgabe. Volkshochschule und Stadtbibliothek wollen im Rahmen des über ein Jahr gehenden „Ökoprofit“ den betrieblichen Umweltschutz verbessern und gleichzeitig Kosten sparen.

VHS-Direktor Michael Salisch weiß, dass das die Bildungseinrichtung nur gemeinsam mit Mitarbeitern und Kunden/Kursteilnehmern erreichen kann. Das Bildungszentrum will als Vorbild vorangehen, informieren und mit Vorträgen und Kursangeboten möglichst viele Gelsenkirchener zum Mitmachen bewegen. Dahinter steckt die schlichte Erkenntnis: Klimaschutz ist auf längere Sicht nichts anderes als Daseinsvorsorge für die hier lebenden Menschen.

Ein angemessener Verbrauch von Wärmeenergie

Das Ergebnis der Zwischenbilanz hätte sich Salisch selbst in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Trotz bisheriger Sparmaßnahmen fallen zukünftig Jahr für Jahr 10.000 Euro weniger Stromkasten an – und zwar allein durch das konsequente Überprüfen von Stromtarifen. „Damit hatten wir als Einrichtung, die die Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützt, nicht gerechnet.“

Ein „Ökoprofit-Team“ aus Mitarbeitern von VHS und Stadtbibliothek schulten sich in Workshops für die Themen moderne Leuchttechnik, Abfall, Raumluft, Wasserverbrauch und Strom. Oft sind es die kleinen Hilfsmittel, mit denen man den Klimaschutzzielen näherkommt und Geld spart: LED-Lampen, konsequentes Mülltrennen, Reduzierung des Durchflusses am Wasserhahn, Master-Slave-Steckdosenleisten, die den Standby-Strom ausschalten, und Kohlendioxid-Messgeräte, die die richtige Balance zwischen guter Raumluft und einem angemessenen Verbrauch Wärmeenergie finden.

Alles im Öko-Fluss

Damit ist es aber nicht getan. Bei Hausbegehungen an der Ebertstraße 19 wurden Energieverbräuche ermittelt, unter anderem für den Betrieb der Keramik-Brennöfen in der VHS. „Wir werden nicht das Angebot schmälern, müssen aber über diese Spitzenverbräuche nachdenken und Regelungen treffen“, so Michael Salisch.

Zwar werde nicht alles umgekrempelt – so wird kein neues Heizungssystem geben, da das Bildungszentrum an das Fernwärmenetz angeschlossen ist – „aber“, so der VHS-Direktor, „es gibt einen Katalog von Maßnahmen, die umgesetzt werden können, wenn investive Mittel da sind.“ Im Bildungszentrum ist also alles im Öko-Fluss. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass das Bildungszentrum bereits die Teilnahme an einem Nachfolgeprojekt beschlossen hat: Mobil.Pro.Fit. Mitarbeiter lernen dabei u.a., wie sie ressourcensparend zum Arbeitsplatz kommen könne.