Gelsenkirchen. Die ständig steigenden Energiekosten sind sowohl für das Bildungszentrum an der Ebertstraße als auch für den Autoteile-Hersteller TRW an der Freiligrathstraße ein Thema. Deshalbsteht das Ökoprofit-Projekt seit Februar bei der Bildungseinrichtung und dem Unternehmen auf der Agenda.

Geld sparen, Image pflegen und Umwelt schonen: Diese drei Ziele vereint das Projekt Ökoprofit für Unternehmen und Einrichtungen. In Gelsenkirchen nehmen seit Februar das Bildungszentrum an der Ebertstraße und der Autoteile-Hersteller TRW an der Freiligrathstraße teil. Zwei „gegensätzliche“ Teilnehmer: der eine Bildungseinrichtung, der andere produzierendes Gewerbe. Gleichwohl: Für beide sind die fortlaufend steigenden Energiekosten ein ganz besonders empfindliches Thema.

Für die Teilnehmer besteht das Pflichtprogramm (über das Jahr verteilt) aus acht halbtägigen Workshops, sechs Maßnahmen beim Teilnehmer und einer Abschlussveranstaltung. „Nicht das zwanghafte Sparen ist das Ziel, sondern Verschwendung soll vermieden werden“, sagt Projektleiter Dr. Stefan Große-Allermann von der Unternehmensberatung B.A.U.M. Consult aus Hamm.

Wie viel Energie verbraucht die Bibliothek?

Schon die eigenen Umweltdaten zu Energie und Entsorgung zu ermitteln, ist für Laien nicht einfach. Auch das ist ein Lernprozess. „Was muss ich ändern, damit ich demnächst auf Knopfdruck die Daten zur Hand habe?“, so Dr. Stefan Große-Allermann. Im Bildungszentrum will man zum Beispiel wissen: Wie viel Energie verbraucht die Bibliothek in ihren Räumen? Was macht das Reinigungsteam mit dem Inhalt der Papierkörbe?

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TRW Automotive ist ein Automobilzulieferer. Das Unternehmen hat bereits 2013 von Gas auf Fernwärme umgestellt. Mit der Teilnahme am Ökoprofit sollen Energie gespart, die Umweltauswirkungen reduziert und „die Mitarbeiter motivieren werden, das auch im privaten Bereich umzusetzen“, sagt Sebastian Hartwig, HSE-Koordinator in Gelsenkirchen. Damit will das Unternehmen (570 Mitarbeiter, davon 14 Azubis) seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und letztlich Arbeitsplätze sichern.

Sparen wollen beide

Auch kleine Effekte können sich summieren, z.B. das Schließen des Fensters, Herunterregeln der Heizung, Herunterfahren des PC. Welche Investitionen tatsächlich zum optimalen Ergebnis führen, müssen sowohl bei TRW als auch im Bildungszentrum durchgerechnet werden. „Eine Waschanlage für Bauteile herunterzufahren, lohnt sich nicht für eine Schicht, wohl aber für ein ganzes Wochenende“, sagt Hartwig.

Denn sparen wollen beide, sowohl TRW als auch die VHS, auf jeden Fall – am besten gleich dreifach: an Kilowattstunden, Euro und Kohlendioxid.