Gelsenkirchen. Schützenkönig ist in Gelsenkirchen derjenige, der den Vogel von der Stange holt. Ob er katholisch ist oder nicht. „Das spielt bei uns keine Rolle“, sagte gestern der Vorsitzende des Westfälischen Schützenbundes (WSB) im Kreisverband Gelsenkirchen, Günther Dohmann.

Schützenkönig ist in Gelsenkirchen derjenige, der den Vogel von der Stange holt. Ob er katholisch ist oder nicht. „Das spielt bei uns keine Rolle“, sagte gestern der Vorsitzende des Westfälischen Schützenbundes (WSB) im Kreisverband Gelsenkirchen, Günther Dohmann.

Der reagierte damit auf den Vorfall in Werl im Kreis Unna als einem türkischstämmigen Schützenkönig, die Würde wieder aberkannt wurde, weil er Muslim und nicht katholisch ist.

Ausschließlich auf Sport konzentriert

38 Vereine sind in dem Kreisverband des WSB organisiert. „Die Vereine regeln ihre Dinge selbst in ihren Satzungen. Dass aber ein Schützenkönig katholisch oder evangelisch sein muss, das steht nirgendwo.“ Ganze Personengruppen aufgrund ihres Glaubens von vornherein auszuschließen, diese diskriminierenden Dinge gebe es beim WSB nicht. Die Vereine sind gemeinnützig und nach dem Vereinsrecht organisiert. Deren Praxis sieht in der Regel so aus, dass vor Schützenfesten mit allen Interessenten besprochen wird, wer als ernsthafter Anwärter auf den Königsschuss antritt und welche Bedingungen erfüllt werden müssen. Damit sei man in den letzten Jahren immer gut gefahren.

Rund 3000 Mitglieder sind in den Schützenvereinen organisiert. „Wir haben auch viele Vereine, die sich ausschließlich auf den Sport konzentrieren“, sagt Dohmann. Darin gibt es teilweise mitgliederstarke Jugendabteilungen. „Wenn im Alter der Sport nicht mehr so im Vordergrund steht, dann wechseln viele Sportschützen zu den traditionellen Schützenvereinen über.“ Dies führe dazu, dass Mitgliederverluste kompensiert werden können. „Wir verlieren zwar Mitglieder, aber die Gesamtzahl ist nahezu gleich geblieben.“

Einige Veränderungen gab es aber in den letzten Jahren. Die seien jedoch der Wirtschaftlichkeit geschuldet. So finden nicht mehr so viele Schützenfeste pro Jahr statt. „Das kann sich mancher Verein einfach nicht mehr leisten. Ein Festzelt mieten ist teuer.“ Als Beispiel führt Dohmann die Bueraner Schützen an, die erst 2019 wieder ein großes Schützenfest feiern wollen.