Bezirksvertretung Nord bewilligte 35 000 Euro für Ausbau der Schießanlagen in der Grundschule Bülse mit zwei Gegenstimmen
„Wir brauchen Alternativen dafür, an welchen Orten Schützen ihrem Sport nachgehen können. Als Mutter möchte ich meine Kinder nicht in eine Schule schicken, in der Waffen gelagert werden.” Das verkündete Schulministerin Barbara Sommer (CDU) gestern im Düsseldorfer Landtag. Und erhielt für diese Einlassung zum Thema „Schießstände in Schulen” fraktionsübergreifende Zustimmung.
Im Sitzungssaal Cottbuss des Rathaus' Buer verkündeten ihre Parteikollegen in der Bezirksvertretung Nord hingegen: nichts. Jedenfalls nicht zu Punkt 10 der Tagesordnung, bei dem es darum ging, ob der Schützenverein Buer Bülse 35 000 Euro bewilligt bekommt für den Ausbau seiner Schießanlagen im Keller der Grundschule Bülse. Und damit befanden sie sich in guter Gesellschaft. Denn auch alle anderen Fraktionen fühlten sich nicht bemüßigt, etwas zu dem heiklen und in der Öffentlichkeit breit diskutierten Thema zu sagen.
Einzig Karl Henke von den Bündnis Grünen hatte sein Sprachvermögen nicht verloren. „Wir sind damit nicht einverstanden” sagte er deutlich. Und differenziert, warum. „Der Schützenverein Bülse macht sehr gute Arbeit, wir wollen das fördern - nur nicht in einer Schule.” Seine Anregung, dem Verein das Geld zuzusichern, die Umbaumaßnahem aber zurückzustellen, und den Fall zum Anlass zu nehmen, die Frage der Räume zu überdenken, war dem Gremium keine Aussprache wert. Der Antrag wurde abgenickt. Mit zwei Gegenstimmen: Von Bündnis Grünen und Linken.