Gelsenkirchen. Beim Ferienprogramm der evangelischen Jugend Rotthausen erlernen 25 Kinder Jahren einen klimafreundlichen Umgang. Sie haben sich vor allem im Jugendheim der Gemeinde umgeschaut und wollen die zukünftigen Besucher mit Hinweisschildern dazu animieren, auch klimabewusst zu handeln.
Würde man den Kohlenstoffdioxid-Gehalt in dem kleinen Raum der evangelischen Jugend Rotthausen messen, er würde wohl relativ hoch ausfallen. Immerhin quetschen sich rund 50 Menschen hinein. Und Menschen produzieren durch Atmung nun mal CO2. „Aber diese Produktion ist nicht so groß!“, werden die 25, sich im Raum befindenden Kinder der OGS Mechtenbergschule und der evangelischen Kirchengemeinde Rotthausen jetzt wohl rufen. Denn die haben in dieser Woche viel übers Klima gelernt.
Und sie haben recht. Denn natürlich gibt es da andere Dinge, die deutlich mehr CO2 ausstoßen. Autos oder Flugzeuge zum Beispiel, das weiß ja wohl jedes Kind. Was aber vielleicht nicht jedes Kind – und nicht mal jeder Erwachsene – weiß, das präsentieren die frisch ausgebildeten „Klimadetektive“, ihren Familien.
Plakate und Hinweisschilder
Seit Montag haben die Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren unter Anleitung von Nastassja Ott und Bettina Engel vom Eine-Welt-Netz nämlich gelernt, was genau denn der Klimawandel überhaupt ist und was man machen kann, um möglichst klimafreundlich zu agieren. Ganz der Detektiv-Manier entsprechend haben sie sich dabei in ihrem Umfeld genauer umgeschaut: Wo zum Beispiel kann man im Jugendheim der Gemeinde CO2 einsparen?
Das haben die Kinder nicht nur diskutiert, sondern auch durch Plakate und Hinweisschilder visualisiert. So kleben an den Lichtschaltern des Jugendheims nun rote und grüne Punkte – die rot markierten Lichtschalter erleuchten die Lichtreihen auf der Fensterseite und sind „deshalb meistens total überflüssig, weil ja genug Licht durch die Fenster scheint“, erklärt Nastassja Ott.
Klimadetektive sind weiterhin wachsam
Das alles und noch viel mehr erläutern die Kinder ihren Familien während der rund einstündigen Präsentation. Da gibt es zum Beispiel den Moment, als sie ein T-Shirt zeigen welches 200g wiegt – nur um anschließend zu erklären, dass der CO2-Gehalt, der für die Produktion und Verarbeitung, den Transport sowie die Vermarktung und Nutzung des Selbigen T-Shirts anfällt, rund 10,5 Kilogramm beträgt. Die Präsentation endet mit einer Modenschau – die Klimakinder haben nämlich aus alten Jeans oder T-Shirts neue Kleidungsstücke entworfen, besonders beliebt bei ihnen sind Taschen.
Am Ende haben die Kinder viel Neues übers Klima gelernt. Melina (9) zum Beispiel war ganz überrascht darüber, „dass Kühe durchs Rülpsen und Pupsen so viel CO2 verursachen“.
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Zum Abschluss stehen nun alle Kinder gemeinsam mit ihren Familien um den selbstgepflanzten Amberbaum herum, als Ott mit dem Eine-Welt-Mobil auf den Hof fährt. Laute Kinderchöre erklingen, sie rufen „CO2, CO2“. „Das machen sie jetzt, weil ich mit dem Auto hierüber gefahren bin“, kommentiert Ott die Chöre. Die Klimadetektive sind also auch weiterhin wachsam.