Gelsenkirchen. Für das Tanzprojekt Move sind 130 Schüler in Bewegung. Sie proben für das Stück Schwarz.Weiss.Schwan. Premiere wird am Donnerstag, 26. Juni, um 11 Uhr im Großen Haus des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen gefeiert. Die nächste Vorstellung findet am Sonntag, 29. Juni, um 15 Uhr statt.
Aus der Reihe tanzen geht hier gar nicht. Damit 130 Schülerinnen und Schüler gemeinsam eine Produktion auf die Beine stellen können, ist vor allem eines gefragt: Disziplin und Zuverlässigkeit. Die fordern Regisseur Sebastian Schwab und die beiden Choreographen Marika Carena und Junior Demitre bei den Proben im Foyer des Musiktheaters im Revier konsequent ein.
Wie bei den Profis. Und es funktioniert. Die große junge Compagnie ist mit Ernst und Konzentration, mit viel Leidenschaft, aber auch offensichtlichem Spaß dabei, um am Donnerstag mit dem Tanztheater „Schwarz.Weiß.Schwan“Premiere im Großen Haus feiern zu können.
Teilnehmerzahl um 50 erhöht
Im theaterpädagogischen Programm des Musiktheaters ist das Jugendtanzprojekt schon lange fest verankert und so beliebt wie erfolgreich. Seit zwei Jahren trägt es den Titel „Move!“ und bringt die Schüler tatsächlich mächtig in Bewegung. „Erstmals hatten wir diesmal sogar mehr Bewerber als Plätze“, freut sich Theaterpädagogin Katja Fischer. Dabei war die Teilnehmerzahl sogar schon um 50 erhöht worden. Die Schüler, zwischen 12 und 19 Jahre alt, einige tanzerfahren, die meisten eher nicht, begannen vor acht Monaten mit den Proben, zunächst einmal in der Woche in den jeweiligen Schulen, in der Endphase alle gemeinsam im MiR.
Mit der Kraft der Körpersprache
Gemeinsam erzählen die Jugendlichen ganz ohne Worte, allein mit der Kraft ihrer Körpersprache, eine von „Schwanensee“ und „Romeo und Julia“ inspirierte Geschichte. Nicht als Nummernrevue, sondern als stringente Geschichte. Regisseur und Choreographen war es wichtig, dass jeder Schüler mit seinem Auftritt Teil eines großen Ganzen sein wird. Schwab, der fürs Musiktheater bereits das erfolgreiche Kinderballett „Spieglein, Spieglein“ produzierte, stellt in seinem knapp einstündigen Stück zwei konträre Welten gegenüber: die schwarze und die weiße. „Nicht im Sinne von gut - böse, sondern von komplett - gegensätzlich.“ Die beiden Sphären unterscheiden sich durch ihre Tanz- und Musikstile, die weiße Welt kommt klassisch und mit fließenden Bewegungen daher, die schwarze modern, frech, knackig.
Wie immer stehen die Schüler auch diesmal gemeinsam mit den Ballett-Profis auf der Bühne. Joseph Bunn wird den schwarzen König tanzen und Francesca Berruto die weiße Königin. „Am Ende“, verrät Regisseur Schwab, „wird das Stück demonstrieren, dass es mehr gibt als Schwarz und Weiß, dass den Menschen mehr ausmacht als Herkunft, Hautfarbe und Religion.“ Und dass Grenzen mit der Macht der Liebe überwunden werden können, denn diese Romeo und Julia-Geschichte wird ein Happy End haben. Dann ist die Welt nicht mehr schwarz und weiß, sondern bunt.
Neues Selbstbewusstsein
Eine Botschaft, die Schüler und Publikum gleichermaßen mit nach Hause nehmen werden. Was die jungen Tänzer bislang schon gelernt haben: Disziplin, Konzentration und Zuverlässigkeit auf jeden Fall, aber auch, so Schwab: „Neues Selbstbewusstsein.“
Premiere wird am Donnerstag, 26. Juni, um 11 Uhr im Großen Haus des Musiktheaters gefeiert. Die nächste Vorstellung findet am Sonntag, 29. Juni, um 15 Uhr statt. Teilnehmende Schulen sind: Gesamtschule Ückendorf, Josef-Albers-Gymnasium Bottrop, Gesamtschule Buer-Mitte, Gesamtschule Horst, Erich-Kästner-Realschule Gladbeck, Ev. Gesamtschule Bismarck, Achtenbeck-Schule Herten.
Karten und Infos: Theaterkasse Musiktheater, Kennedyplatz 4097-200