Gelsenkirchen. . Projekt der Stiftung „Musiktheater im Revier“ geht in die Grundschulen und verwandelt das Klassenzimmer in eine Bühne. 44 Grundschulen in Gelsenkirchen sollen bespielt werden. Kindern soll so der Zugang zu neuen Welten ermöglicht werden.
So ein Klassenzimmer mit Tafel, Tischen und dem aufgestellten Stuhlkreis sieht eigentlich gar nicht nach Oper aus. Doch die Magd Kunigunde (Sängerin Sonja Gebert) und der Barde Kunibert (Gitarrist Mateusz Gaik) schaffen es, das zu ändern. Da wird die Tafel zum Himmel für den Mond, aus einem Notenständer wird kurzzeitig ein Baum. Auch die Kinder der Klasse 3c an der Grundschule Schloss Horst fühlen sich so gar nicht wie in einem Klassenzimmer – schon als sie den Raum betreten herrscht erwartungsvolle Stille.
Den Zugang zu neuen Welten ermöglichen
Ob sie denn wissen, was sie erwartet? Ein Theaterstück sagen sie, mit einem Koffer. Manche wissen sogar, dass es sich um eine Oper handelt, nur was genau eine Oper ist, das wissen sie nicht. „Irgendwas mit Musik“, meint Ilayda (9). Sie war noch nie im Theater. Kinder wie ihnen möchte die MiR-Stiftung mit dem Projekt “Oper aus dem Koffer“ den Zugang zu neuen Welten ermöglichen.
Was da wohl im Koffer drin ist?
Plötzlich betritt eine Frau den Raum. Sie stellt sich als Magd Kunigunde vor und sucht ihr Schloss. Als sich die Tür ein zweites Mal öffnet, rollt wie von Zauberhand ein großer Koffer herein – was da wohl drin ist?
Das findet Kunigunde im Laufe der 45-minütigen Oper gemeinsam mit Kunibert und den Schülern heraus. Sie erzählen eine bunte Geschichte über die Meerjungfrau „Rusalka“, die die Kinder gebannt verfolgen. Verträumte Blicke bei der Liebesgeschichte, Lachen über so manchen Kommentar des Barden – und am Ende glückliche Gesichter. Tobi (9) weiß gar nicht, was ihm am besten gefallen hat, weil „alles toll war“. Und Ilayda möchte „unbedingt noch mal ins Theater“. Ziel erreicht.