Gelsenkirchen.

Einer der prägenden Künstler dieser Stadt ist tot: Der Maler, Zeichner und Karikaturist Herbert Daniel verstarb am Dienstag im Alter von 86 Jahren.

37 Jahre lang gestaltete der gebürtige Essener das Leben in der Künstlersiedlung Halfmannshof mit großer Kreativität und Engagement entscheidend mit. Mit seiner Präsenz, seinen Ausstellungen und Aktivitäten setzte er zahllose Zeichen in der Stadt.

In den letzten vier Jahren lebte Herbert Daniel im Stadtnorden, war auch dort noch lange künstlerisch aktiv.

Karikaturen für die WAZ

Seine letzte große Ausstellung im Lichthof an der Leithestraße im Frühjahr des vergangenen Jahres war seinem Werk und dem seiner Schüler gewidmet. Die Ausstellung „Farbspuren und -klänge aus seinem Leben“ gab mit Porträts, Landschaftsimpressionen und Aktzeichnungen einen beredten Überblick über die große Bandbreite des künstlerischen Schaffens Herbert Daniels und dokumentierten die hohe Gestaltungskraft des Meisters der Malerei und Zeichnung.

Für die WAZ hielt der Künstler viele Jahre lang das Zeitgeschehen in Karikaturen fest, beleuchtete lokale Geschichten mit feinem, ironischem Strich, mit Witz und liebevollem Sarkasmus.

Komisch und traurig

Oft widmete sich Daniel in seinem Schaffen auch den Impressionen aus nahen und fernen Ländern, Paris oder Nordafrika lagen ihm am Herzen. Auch neuere Werke entführen den Betrachter an flirrende Ufer von Flüssen und Meeren, Stadtsilhouetten locken schemenhaft im Hintergrund. Arbeiten allesamt, die vom Leben erzählen.

Ob Federzeichnung, Druck, Aquarell, Ölmalerei, Daniel beherrschte sie alle souverän, die kreativen Ausdrucksmöglichkeiten von Farbe, Form und Struktur, expressiv und poetisch, „komisch, traurig, fröhlich, poetisch“ (so der Titel eines seiner Bücher über eine liebenswerte Rabenfamilie).

Dieses umfangreiche Werk macht Herbert Daniel über seinen Tod hinaus unvergessen.