Gelsenkirchen. . „Irgend so ein Spiel da nebenan“ beschäftigte Comedian Paul Panzer Freitag in der Emscher-Lippe-Halle am Rande. Wegen des Heimspiels von Schalke 04 in der Arena gegen Hertha BSC hatte er den Start seines Soloprogramms ein halbes Stündchen nach hinten verlegt – und kam dann leicht verspätet schwer in Fahrt.
Die Halle tobte, als Paul Panzer die Bühne der Emscher-Lippe-Halle betrat. Seine Show wurde um eine halbe Stunde verschoben wegen des Heimspiels des FC Schalke in der benachbarten Veltins-Arena. Dafür, dass da „irgend so ein Spiel ist“, entschuldigte sich der überzeugte Blümchenhemd-Träger zunächst.
In seinem Programm „Alles auf Anfang“ beschäftigte sich Panzer mit Fragen wie: Woher kommen wir? Was ist der Sinn des Lebens? Wohin gehen wir – und können wir auch fahren? Passend zur Bühnendeko, die die Entwicklung vom Steinzeitmenschen bis hin zum fernsehguckenden Nerd aufzeigt, mangelte es nicht an Gesellschaftskritik: So berichtete er über seine Nichte „Claritza“, die mit einem Helm im Auto in den 30 Meter entfernten Supermarkt gefahren wird.
„Zufriedenheit ist nicht unser Ding“
„Früher wurden die Kinder direkt integriert. Da hieß es gleich nach der Geburt: Du musst jetzt Beeren pflücken.“ Der Sicherheitswahn und der Vorschriftendschungel gehen ihm gehörig auf die Nerven. „Da gibt es Leute, die aufpassen auf Leute, die wiederum auch auf Leute aufpassen.“ Besonders schlimm sei ihm dies in seinem letzten USA-Urlaub aufgefallen.
„Als ich in Las Vegas ein Casino verlassen wollte, musste ich dem Sicherheitsmann tausend Mal erklären, dass ich rauswollte: I want to go in the out. I must!“ Es sei schlimm gewesen, dass die Mitarbeiter dort kein Englisch sprechen könnten. Generell ginge es uns heutzutage viel zu gut. „Zufriedenheit ist nicht unser Ding“, stellte Panzer fest. Auf die Frage „Wie geht’s?“ am Telefon antworte seine Mutter doch oft „Ach, na ja ...“
Zum Schluss beantwortete er noch die Frage nach dem Sinn des Lebens: „Es gibt keinen“ und erkundigte sich nach dem Endergebnis aus der Arena, worauf es natürlich einen großen Applaus vom Publikum gab. Schließlich beichtete er: „Ich als Kölner habe mit Fußball nichts zu tun.“