Gelsenkirchen. . Was tun, wenn die wichtigen Botenstoffe ihre Rolle nicht richtig erfüllen? Aufklärung dazu gibt es beim Medizinforum mit dem St. Josef-Hospital in Gelsenkirchen-Horst am 26. März

Hormone beeinträchtigen nicht nur Pubertierende und Frauen in den Wechseljahren. Sie spielen lebenslang eine wichtige Rolle. Um Hormonkrankheiten, bewährte und neue Diagnoseverfahren, chirurgische Möglichkeiten und medikamentöse Therapieansätze dreht sich das nächste WAZ-Medizinforum mit dem St. Josef-Hospital Horst am Mittwoch, 26. März, ab 18 Uhr im Glassaal des Schloss Horst an der Turfstraße 21.

Prozesse im Körper steuern

Hormone sind Botenstoffe, die helfen, Prozesse im Körper zu steuern. Wenn sie streiken, kann es ernst werden. Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Bauchspeicheldrüse sind wichtige Organe, in denen diese Botenstoffe produziert werden. Hormonstörungen können schwere Folgen im ganzen Körper haben.

Zum Auftakt wird Dr. Peter Gunther Auer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, konservative Intensivmedizin und Endokrinologie (Hormonlehre), informieren, welche knotigen Veränderungen es an Schild-, Nebenschild- und Bauchspeicheldrüse gibt und wie diese diagnostiziert werden können. 30 Prozent aller Menschen ab 60 Jahren leiden darunter. Allerdings kann es sich auch um harmlose Veränderungen handeln.

Insulinome sind sehr selten

Ultraschall, Szintigrafie und Punktion sind mögliche Diagnoseverfahren, die abklären sollen, ob eine Operation erforderlich ist, der Knoten erst mal beobachtet werden sollte oder eine medikamentöse Therapie angezeigt ist. „Es wird heute in Deutschland immer noch zu häufig operiert“, klagt Dr. Auer – aufgrund von Diagnosefehlern. „Knoten“ gibt es auch in der Bauchspeicheldrüse. Sind es „Insulinome“, können sie schweres Übergewicht verursachen. Allerdings sind Insulinome sehr selten, betont Dr. Auer.

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Zweiter Referent ist Dr. Hans-Peter Harasim, Chefarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie. Er erläutert neue chirurgische Therapieverfahren. Gerade bei der Schilddrüse sei heutzutage nur ein zwei bis 2,5 cm kurzer Schnitt nötig, um sie ganz oder teilweise zu entfernen. Komplikationen mit den Stimmbändern gebe es nur noch in 0,5 bis einem Prozent aller Fälle, Patienten können nach drei bis vier Tagen wieder nach Hause gehen. Operationen an der Nebenschilddrüse sind schon aufwendiger. Dabei wird vor und während der Operation der Hormonstatus geprüft, um genaues Arbeiten zu ermöglichen.

Moderne, zielgerichtete Therapien

Abschließend wird Privat-Dozent Dr. Gerald Meckenstock als Chefarzt der Klinik für Onkologie über die medikamentöse Behandlung bei endokrinen Tumorerkrankungen berichten, die häufig im Anschluss an eine Operation bösartiger Tumore angezeigt ist. Meckenstock stellt neben den klassischen Chemotherapeutika moderne, zielgerichtete Therapien vor, bei denen das Medikament direkt an den Krebszellen andockt. In Einzelfällen, in denen mit radioaktiv aufgeladenen Mitteln gearbeitet wird, kooperiert das St. Josef-Hospital mit dem Uni-Klinikum Essen, das über die notwendige nukleartechnische Ausstattung verfügt.

Im Anschluss an die Vorträge gibt es wie immer die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen und zu diskutieren. Zum Abschluss gibt es einen kleinen Imbiss.