Gelsenkirchen. Die Gaststätte „Zum Bürgerplatz“ in Gelsenkirchen liegt direkt am Trinenkamp. Wegen des Umbaus der Bismarckstraße hat die Bogestra eine Ersatzhaltestelle direkt vor dem Lokal eingerichtet, die Stadt dazu noch Parkplätze gesperrt. Das sorgt für Ärger.
Stammgast ist Gudrun Goldstein in der Bismarcker Gaststätte „Zum Bürgerplatz“. Sie freut sich, dass das Ehepaar Zografia Papadopoulou und Markus Steffens als neue Betreiber seit drei Monaten dem Lokal am Trinenkamp und dem Stadtteil neues Leben einhauchen. Allerdings, es gibt einen Wermutstropfen. Direkt vor dem Lokal, in der Seitenstraße Auf der Hardt, hat die Bogestra wegen des Umbaus der Bismarckstraße eine Ersatzhaltestelle für den Bus 382 eingerichtet, dazu hat die Stadt sechs, sieben Parkplätze gesperrt, seit dem 10. Februar dort Parkverbotsschilder fest im Boden installiert. Goldstein und das Wirtsehepaar sehen darin eine Art Schildbürgerstreich.
„Die Ersatzhaltestelle ist überflüssig. Die 382er halten in der Regel an der Haltestelle Trinenkamp der Linie 384 und die Fahrgäste steigen aus“, erzählt Markus Steffen. Danach bögen die langen Gelenkbusse rechts in die Seitenstraße ab, wo Personen zustiegen. Der Wagen verweile dann noch vor Ort, weil die Fahrer eine Pause machten. Diese Beobachtung hat auch die WAZ gestern gemacht.
Die Beschwerde
„Weil der 382er im Zehn-Minuten-Takt fährt“, sagt Gudrun Goldstein, „steht jetzt ständig ein Bus vor dem Haus“, häufig sogar zwei hintereinander in der verkehrsberuhigten (Fahrrad-)Straße. Ausweichen – schwer. Und gefährlich.
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Die Situation ist schlecht für das Geschäft, denn in dem Bypass „gibt es ohnehin zu wenig Stellflächen, auf dem Trinenkamp um die Ecke ebenso und der permanente Busverkehr schreckt dann selbst den hartnäckigsten Gast ab“, sagen die Drei. Und fragen: Warum wird die Ersatzhaltestelle nicht einfach aufgehoben, warum kann der 382er nicht den Stopp der L384 am Trinenkamp nutzen? „Auf der Gegenseite, dort steht ein Pausenhäuschen der Bogestra, funktioniert das doch prima. Der 384er fährt ohnehin nur stündlich, so dass sich die Busse nie in die Quere kommen“.
Das sagen StadtundBogestra
Die Verwaltung sagt, es handele ich „um eine Übergangslösung für etwa sechs Monate.“ Vorübergehend seien Parkplätze weggefallen. Insgesamt aber sei die Situation nicht so, dass nicht ausreichend Parkraum in der nahen Umgebung zur Verfügung stünde.
Die Anfrage der WAZ-Redaktion hat die Bogestra nicht beantwortet, wenige Minuten vor dem Ortstermin gestern, klingelte bei Markus Steffens aber das Telefon. „Die Bogestra hat mir mitgeteilt, dass die Haltestelle Trinenkamp im April so umgebaut wird, dass beide Bus-Linien sie nutzen können“, sagt der Geschäftsführer. Und schüttelt darauf mit den Kopf. Denn das passiert schon jetzt – und zwar auf dem alten, regulären Haltestreifen der L384. „Der reicht völlig.“