Gelsenkirchen. Nach nur 15 Monaten haben die ehemaligen Betreiber des traditionsreichen Altstdt Cafés an der Robert-Koch-Straße aufgegeben. Neue Inhaberin ist Sebnem Yaman. Die 28-Jährige hat das Lokal am 11. Januar mit neuem Namen eröffnet: Es heißt jetzt Kaffeeklatsch.

Das Altstadt Café ist tot – es lebe der Kaffeeklatsch: Seit Jahresbeginn hat der Traditionsbetrieb an der Robert-Koch-Straße eine neue Inhaberin. Die 28-jährige Sebnem Yaman ist die „kaffeeklatschende“ Chefin, die ambitioniert ans Werk geht. „Ich war oft als Gast hier“, erzählt die junge Frau. Und irgendwann hat sie halt mitbekommen, dass die Vorbesitzer zum 31. Dezember aufhören. Insolvent – nach gerade mal 15 Monaten ...

Sebnem Yaman hat sich dahinter geklemmt, ihren Traum zu erfüllen, und es mit finanzieller Unterstützung ihrer Familie geschafft. Es gab auch andere Interessenten, die letztlich auf der Strecke blieben. „Ich hatte am Ende das Glück, mit der evangelischen Kirche den Mietvertrag abzuschließen.“ Und während in Gelsenkirchen mit lautem Gedröhn das neue Jahr begrüßt wurde, stand die frischgebackene Gastronomin in den Startlöchern, ihrem „Kaffeeklatsch“ Leben einzuhauchen. Kaffeeklatsch, „weil das gemütlich klingt und zum Charakter des Hauses passt“.

Eingangsbereich barrierefrei

20 Leute haben in die Hände gespuckt, rund um die Uhr gearbeitet und in zehn Tagen ein kleines Wunder vollbracht. Das Podest im Eingangsbereich wich dem Anspruch, das Lokal barrierefrei zu gestalten. Schon bald folgen Umbauarbeiten an der Toilettenanlage. Die wandert vom Keller ins Erdgeschoss. Ebenfalls mit Blick auf Barrierefreiheit. Völlig neu ist die Küche samt Gerätschaft. Der Gastraum wurde renoviert und mit vielen LED-Lichtern heller gestaltet. Zwei Angestellte – Koch und Gastronomiefachfrau –, ein Auszubildender und zwischen sieben und zehn Teilzeit- bzw. Aushilfskräfte bilden das Mitarbeiterteam.

Fast unbemerkt fand am 11. Januar die Neueröffnung statt. Manch Gast sei anfangs leicht misstrauisch gewesen – und dann positiv überrascht, berichtet die Inhaberin lächelnd. Sie hat noch viel vor. In den nächsten zwei, drei Monaten wird die alte Theke verschwinden. Die beansprucht heute 90 der insgesamt 280 Quadratmeter großen Kaffeeklatsch-Fläche. An ihre Stelle wird ein offener, moderner Bistrobereich mit Eistheke, Konditorei- und Bäckereibereich mit dahinter liegender offener Küche rücken. Andere vertraute Dinge bleiben: 100 Sitzmöglichkeiten im Inneren und die Sitze auf den Außenterrassen.

Noch etwas bleibt den Gästen erhalten: Die Öffnungszeiten (wochentags 8 bis 22, samstags und sonntags 8 bis 23 Uhr) und die Möglichkeit, mittags und abends zu speisen. Und lecker Kuchen zu futtern – (be)im Kaffeeklatsch.

Die Location kann auch für private Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstage oder ähnliches gemietet werden. Außerdem sind – das hatten sich schon die Vorbesitzer vorgenommen – Event-Abende mit Lesungen und Musik angedacht. Zunächst erfolgt aber der weitere Umbau im heutigen Thekenbereich der Traditionsgaststätte.