Gelsenkirchen. . Bei strahlendem Sonnenschein und eisigen Temperaturen feierten nach Polizeischätzungen 100 000 Narren in Erle am Rosenmontag friedlich miteinander den Höhepunkt der fünften Jahreszeit. Die Rettungsdienste notierten nur fünf Transporte ins Krankenhaus, darunter drei Jugendliche mit Alkoholvergiftungen.

„Das war ein ganz ruhiger Rosenmontag“: Sagt Ulrich Kaspar vom Deutschen Roten Kreuz. Er gehört zur Einsatzleitung der 90 Helfer von DRK, Johannitern und Maltesern beim Rosenmontagszug in Erle. Während des Zuges gab es nur fünf Rettungstransporte, gegen 18 Uhr dann noch einen weiteren. Ein Jeck musste nach einem Sturz ins Krankenhaus gebracht werden, ein anderer litt unter Atemnot. Drei Transporte brachten allerdings 16-Jährige mit Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus.

Auch die Polizei unter Einsatzleiter Klaus Sitzer, zog eine positive Bilanz. „Wir hatten insgesamt vier Ingewahrsam- und 15 Festnahmen zu verzeichnen. Es kam dabei zu drei Körperverletzungen und einer Widerstandshandlung gegen Polizeibeamte. Dies ist im Verhältnis zur gesamten Zuschauerzahl nur eine geringe Anzahl.“ Zu verdanken sei dies sich auch der guten Zusammenarbeit aller Kräfte und dem Sicherheitskonzept.

100.000 Narren rund um den Zug schätzte die Polizei. Damit nichts passiert, waren 203 Ordner als Zugbegleiter unterwegs. 24 Festwagen rollten über die Cranger Straße, inklusive Bagagewagen. Im Gegensatz zu anderen Beobachtern sah die Polizei jedoch „auffällig viele Jugendliche stark alkoholisiert.“ Diese wurden von Mitarbeitern des Jugendamtes und des kommunalen Ordnungsdienstes den Erziehungsberechtigten übergeben.

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Dennoch ist Jugendamtsmitarbeiter Thorsten Müller überzeugt: Die Zahl der übermäßig alkoholisierten Jugendlichen beim Karnevalszug ist zurückgegangen. „Es hat sich auch rumgesprochen, das wir strenge Kontrollen machen“, glaubt er.

Der Präsident des Festkommitees des Gelsenkirchener Karnevals,, Gerd Schwenzfeier, hat den Zug sehr entspannt erlebt: „Ich habe nur eine handfeste Auseinandersetzung gesehen, da haben sich zwei Erwachsene um ein Bonbon für ein Kind geprügelt. Das Einzige, was diesmal nicht optimal war, waren die Temperaturen. Ich habe zum ersten Mal gefroren.“

Im Großeinsatz war auch die Stadtreinigung, die dem Zug direkt folgte; mit beachtlichem Erfolg. Wenige Minuten, nachdem der Zug vorbei war, waren die Straßen wieder blitzblank.