Gelsenkirchen.
Das Kulturgut Suppe brachte die unterschiedlichen Nationen in Gelsenkirchen nicht nur an einen Tisch, sondern auch ins Gespräch.
„Wenn die Hütte voll ist, schmeckt die Suppe besser“, freute sich Michael Salisch, Referatsleiter Außerschulische Bildung, zum Semesterauftakt in der Volkshochschule. Musik, Essen, miteinander ins Gespräch kommen standen auf dem Programm. Unspektakulär, aber mit großem Effekt. Zehn bis zwanzig verschiedene Nationen, so schätzte Mustafa Cetinkaya, Vorsitzender des Kommunalen Integrationszentrum Gelsenkirchen (KIGE), waren der Einladung zum Thema „Integration geht uns alle an“ gefolgt.
Kooperation längst überfällig
Fast jeder dritte Bürger in Gelsenkirchen hat einen Migrationshintergrund. Die Teilhabe von Migranten an Bildungs- und Kulturprojekten und die Entwicklung von interkultureller Kompetenz bei den Gelsenkirchenern deutscher Herkunft sind erklärtes Ziel der Stadt. „Wir brauchen so viel Bildung wie möglich, Bildung ist der Schlüssel“, so Cetinkaya. Eine oft gestellte Frage sei: Wie erreicht man die Gruppe der Migranten? Cetinkaya gab selbst die Antwort: „VHS und KIGE wollen interkulturelle Bildungsprojekte realisieren.“
Die Gäste hatten für eine große Suppenvielfalt gesorgt: türkische Joghurtsuppe, tschechische Sauerkrautsuppe, vegetarische Graupensuppe, Hildegard-von-Bingen-Suppe. Koch Antonio Morilla überzeugt mit „Estofado do Pollo“, eine spanische Hühnersuppe. „Viele Leute kennen von der spanischen Küche nur Paella“, sagt der Mann, der bereits seit 1969 hier in Gelsenkirchen lebt.
Kooperation mit VHS und KIGE
Bei den Gästen kam die „Salische Suppen-Idee“ gut an. „Kommunikation verbunden mit Nahrungsaufnahme ist immer gut“, so Stadtbibliothekarin Regina Hippler. Die Kooperation mit VHS und KIGE sei schon längst überfällig, fand Özlem Schröder, Mitarbeiterin im TalentCampus. Sie hofft auf viele, gute Projekte und dass es nicht bei Willensbekundungen bleibt. „Nein, wir stellen uns den Dingen viel intensiver“, zog Michael Salisch zum Abschluss des Abends ein positives Fazit: „Als VHS haben wir die besondere Aufgabe, uns um die Erwachsenen zu kümmern.“