Gelsenkirchen. Seit Ende 2013 gehört ein WWF-Artenschutzkoffer zur Ausstattung der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen. Nun gab es den ersten Unterricht mit beschlagnahmten Funden aus exotischen Ländern. Doch auch in Bezug auf Deutschlands Tiere bedarf es der Aufklärung, zum Beispiel wenn es um den Wolf geht.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: eine in Alkohol eingelegte Kobra, einen Armreif aus Elfenbein, eine Handtasche aus Krokodilleder, Kakteenholz und eine Koralle. Was eigentlich als Merk-Spiel gedacht ist, ist für Zollfahnder, vor allem aber für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten blutiger Ernst. Seit Ende 2013 gehört ein WWF-Artenschutzkoffer zur Ausstattung der RWE-Zooschule in der Zoom Erlebniswelt. Nun stand die erste Unterrichtseinheit mit dem Inhalt des Koffers auf der Tagesordnung. Schüler einer 8. Klasse des Essener Don-Bosco-Gymnasiums kamen nun anlässlich des „Tags des sozialen Engagements“, der einmal im Jahr an ihrer Schule stattfindet, in den Premierengenuss.

Mit dem Koffer macht die Zoom-Erlebniswelt auf die zunehmende Bedeutung des Artenschutzes aufmerksam und möchte schon junge Reisende sensibilisieren, auch im Urlaub den Artenschutz nicht zu vergessen. In der Hauptsache allerdings ging es um die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland. 150 Koffer mit echten beschlagnahmten Präparaten von bedrohten Tier- und Pflanzenarten hatte der World Wide Fund For Nature (WWF) an Einrichtungen in ganz Deutschland verschickt. Die Zoom Erlebniswelt bekam die Wolf-Ausführung, heißt: neben den bereits erwähnten „Urlaubs-Mitbringseln“ enthält die Alukiste Nachbildungen von Schädel, Kralle und Zahn des canis lupus und einen Pfotenabdruck zwecks Aufklärung. „Dieser Koffer ist bei uns genau richtig, denn wir haben hier bei uns im Zoo ja Wölfe“, erklärt Zoo-Pädagogin Beate Moenikes. Sie hatte die Anfrage des Don-Bosco-Gymnasiums mit einem entsprechenden Vorschlag beantwortet.

In Deutschland gibt es 18 bestätigte Wolfsrudel

Vor Ort hatten die 13 Schüler sich in drei Gruppen aufgeteilt. Der erste Trupp setzte sich mit dem Artenschutzkoffer auseinander, Trupp Nummer zwei fertigte Plakate für eine Informationstafel über Wölfe an und die dritte Truppe fertigte einen Fragebogen zum Thema Wölfe an. In einem kleinen Pavillon im Eingangsbereich wurden die Arbeiten unter ein Dach gebracht - fertig war der Informationsstand für die Zoo-Besucher.

Yannick (13) war in der Fragebogen-Gruppe. An diesem Morgen hatte er etwa gelernt, dass es in Deutschland 18 bestätigte Wolfsrudel gibt. Diese Info war Bestandteil des Bogens, in dem die Zoo-Besucher auch zu ihrer Meinung über die Rückkehr des Wolfs befragt wurden. „Die meisten Leute sagen, dass sie schon davon gehört haben“, so der Schüler. Und zum Artenschutzkoffer: „Es ist ist blöd, dass Tiere dafür getötet werden.“

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