Gelsenkirchen. Nach langen Diskussionen über die Standortfrage ist der Mietvertrag jetzt für weitere 15 Jahre unterzeichnet. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und seine 150 Mitarbeiter residieren weiter im Weka-Haus; die Räume werden nun umgebaut.

„Gerne Gelsenkirchen“ heißt der neue Stadt-Slogan. Davon völlig unabhängig hat die große Mehrheit der rund 150 Mitarbeiter des hier ansässigen Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) bereits im Mai 2013 bei einer hausinternen Umfrage dafür votiert, gerne in Gelsenkirchen bleiben zu wollen.

„Wir finden es schön hier in Gelsenkirchen. Die Stadt hat ihren eigenen Charme“, unterstreicht auch VRR-Personalratsvorsitzender Ralf Baumhoer auf Nachfrage der WAZ, was knapp 70 Prozent seiner Kollegen schon vor einem Dreivierteljahr bekundeten.

Alter Mietvertrag läuft 2015 aus

Aber erst jetzt ist der Verbleib des Verkehrsunternehmens tatsächlich in trockenen Tüchern. VRR-Vorstand und Eigentümer des unter Denkmalschutz stehenden Traditionshauses haben einen auf 15 Jahre ausgerichteten Mietvertrag unterzeichnet.

Dabei hätte es auch anders kommen können . . .

Lange gab es nämlich interne Diskussionen über die Standortfrage für den am 1. Januar 1980 gegründeten Verkehrsverbund, der vom ersten Tag an in Gelsenkirchen beheimatet war. Losgetreten wurde die Debatte, weil der Mietvertrag für die Räume im Weka-Haus im Herzen der Fußgängerzone Ende 2015 enden würde und eine Anschlusslösung sorgfältig vorbereitet werden sollte. Und auf der politischen Ebene soll es durchaus verschiedene Strömungen gegeben haben. Unter mehreren diskutierten Standortalternativen blieben zum Schluss Gelsenkirchen und Essen. „Es sah zwischendurch wirklich so aus, als würde der VRR nach Essen ziehen“, sagt SPD-Stadtverordneter Axel Barton, Mitglied der Verbandsversammlung, rückblickend.

Beschluss wurde im Juli 2013 gefasst

Wie angespannt die Lage zwischenzeitlich war, dafür spricht auch ein Brief von Oberbürgermeister Frank Baranowski an VRR-Vorstand Martin Husmann. Der OB erinnerte noch im Frühsommer an eine bereits 2012 mit dem VRR getroffene Vereinbarung, wonach die Stadt doch eigentlich über Veränderungsabsichten auf dem Laufenden gehalten werden sollte. Da stand noch die Alternative Essen im Raum . . .

Schlussendlich blieb es bei Gelsenkirchen. Die zuständigen VRR-Gremien fassten diesen Beschluss im Juli 2013 – vorbehaltlich der Verhandlungen mit dem Vermieter mit Sitz in Italien.

Im alten Weka-Haus übernehmen jetzt die Handwerker die Regie, um die Räume des Verkehrsverbundes, der auf ca. 6500 Quadratmetern beheimatet ist, umzubauen. Der neue Mietvertrag läuft über 15 Jahre; die Umbaukosten trägt der Vermieter nach Informationen der WAZ zum größten Teil selbst.