Gelsenkirchen. Schon vor zweieinhalb Jahren hat sich WAZ-Leser Johannes Staubach an die Bogestra gewandt, weil an der Haltestelle Boniverstraße ständig Autos parken und den Einstieg von mobilitätseingeschränkten Personen erschweren oder sogar unmöglich machen. Die WAZ ging der Beschwerde nach.

„Die Autos an der Haltestelle Boniverstraße in Richtung Hauptbahnhof parken ständig an der Haltestelle, so dass der Bus gar nicht heranfahren kann“, beschwerte sich Leser Johannes Staubach bei der WAZ.

Mit diesem Problem wandte der Gelsenkirchener sich bereits vor zweieinhalb Jahren auch an die Bogestra. Und bekam prompt eine Antwort. Laut Straßenverkehrsordnung bestehe ein Parkverbot von 15 Metern vor und hinter dem Haltestellenschild. Daran müssten sich die Autofahrer halten. Doch was passiert wenn sie es nicht tun?

„Für die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist das Ordnungsamt, beziehungsweise in Gelsenkirchen das Verkehrsamt zuständig“, hieß es in dem Schreiben an Johannes Staubach. „Wann die Stadt verschärfte Maßnahmen (zum Beispiel Abschleppen) anordnet, sollte bei der Stadt nachgefragt werden. Die Bogestra besitzt keine Befugnisse in den ruhenden Verkehr mit Maßnahmen einzugreifen“, stand da weiter.

Mobilitätseingeschränkte können nur schlecht in den Bus einsteigen

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Heute, gute zwei Jahre später, hat sich an der Haltestelle der Linie 382 immer noch nichts verändert. Die Autos parken dort weiterhin. „Das ist sehr zu bedauern, denn die Autofahrer erschweren den Passagieren das Leben“, sagt Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Dadurch, dass der Bus nicht an den Gehweg heranfahren kann, sei der Einstieg für mobil eingeschränkte Personen besonders schwer, wenn nicht sogar unmöglich.

Grundsätzlich aber bleibt der Sachverhalt so, dass die Bogestra vorerst wenig machen kann. „Wir haben kein Recht Schilder oder sonstiges aufzustellen. An den Stellen können wir aber Verkehrsmeister vorbeischicken, die sich regelmäßig die Situation anschauen und sich dann auch mit der Stadt in Verbindung setzen“, so Bruns.

Ordnungsamt verteilt Knöllchen an die Falschparker

Das Ordnungsamt der Stadt verteile dann Strafzettel. „Viel machen, können wir da aber auch nicht“, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann. „Wir können kontrollieren und hoffen, dass Falschparken den Autofahrern eine Lehre ist.“

Anders sehe es aus, wenn die Bogestra sich beim Amt meldet. „Dann können wir die Autos abschleppen lassen“, so Schulmann. Doch damit wäre aus Sicht der Bogestra das Problem nur für kurze Zeit gelöst, denn bei der nächsten Tour stehen dann wieder andere Autos an der gleichen Stelle. Und Abschleppen wäre auch keine Lösung, sagt Sandra Bruns.

In manchen engen Straßen ist durch Falschparker kein Durchkommen mehr

„Das Problem mit zugeparkten Haltestellen ist nur eins von vielen. Es kommt öfters vor, dass in engen Straßen nur einseitig geparkt werden darf, damit der Bus durchkommt. Doch immer wieder wird an beide Seiten geparkt. Wenn wir da am Tag um die 20 Autos abschleppen lassen müssten, ist das doch schon eine sehr müßige Arbeit“, sagt Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns und appelliert stattdessen lieber an die Vernunft der Autofahrer.