Gelsenkirchen.

Die Entscheidung des Rates, Gelsenkirchen zur inklusiven Stadt zu entwickeln, ist ohne wenn und aber eine sehr gute. Sie passt nicht nur in die Zeit, sie ist längst überfällig. Keinesfalls um von heute auf morgen überhastet etwas in Gang zu bringen, nur um endlich ein Thema zu besetzen, sondern weil hier einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung Rechnung getragen werden wird und werden muss. Es ist von hoher Bedeutung, sich mit Inklusion zu beschäftigen.

Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben wächst jeden Tag. Und dabei geht es nun wirklich nicht nur um das Überthema Schulbesuche, auf das es manchmal, so ist meine Wahrnehmung, reduziert wird. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erfordert es, Gelsenkirchen nicht nur räumlich barrierefrei zu gestalten, sondern zunächst mal unsere Köpfe. Und das ist sicherlich der erste Schritt.

Jeder soll den Prozess nachvollziehen können

Dafür muss man wissen, was Inklusion bedeutet. Nichts anderes, als dass jeder Mensch die Möglichkeit erhält, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar von Anfang an und völlig unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten, seiner ethnischen oder sozialen Herkunft, seinem Geschlecht oder seinem Alter. Also das, was sich jeder von uns für die eigene Person, für seine Familie, für Freunde und Bekannte wünscht.

Das Konzept, der Aktionsplan, der im Jahr 2014 für Gelsenkirchen aufgelegt werden soll, ist der formale Akt. Wichtig(er) ist es, den Prozess so öffentlich zu gestalten, dass wirklich jeder ihn inhaltlich nachvollziehen kann.