Gelsenkirchen. Ein kompakter Flyer gibt altersgerecht Auskunft über Freizeit, Sport, Kultur und Anlaufpunkte für Jugendliche im Gelsenkirchener Stadtteil Bismarck. Bei dem Modellprojekt halfen die Kinder des Stadteils tatkräftig mit. Unter anderem entwickelten sie einen Fragenkatalog um Informationen zu bekommen.

In einer Großstadt wie Gelsenkirchen den Überblick über das Angebot in Sachen, Freizeit, Sport oder Kultur zu behalten, ist schon für Erwachsene eine echte Herausforderung, erst recht für junge Menschen. Erstmals hat die Verwaltung daher nun in einem Modellprojekt einen Kinder- und Jugendstadtplan für GE-Bismarck herausgegeben – altersgerecht und auch unter tatkräftiger Mithilfe von Mädchen und Jungen aus dem Ortsteil.

„Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen einen Flyer an die Hand zu geben, der schnell und kompakt informiert und der zugleich zu einer besseren Vernetzung von Einrichtungen und Vereinen mit ihren jungen Besuchern führt“, erklärt die AGOT-Projektkoordinatorin Katharina Sauerbier.

Fragebogen für Vereine

Die AGOT ist der Zusammenschluss der freien Träger (ev. und kath. Kirche, Falken und Fachverband Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen) für Jugendarbeit. Unter diesem Dach ist das Projekt „Bildung(s)gestalten“ angesiedelt und als ein Ergebnis dessen der neue Kinder- und Jugendstadtplan entstanden.

Steffi (11) und Fabian (8) sind zwei von elf Kindern, die im Bismarcker Fritz-Steinhoff-Haus zur „Stammbesatzung“ zählen und mit Gleichaltrigen sowie ihrer Betreuerin Nadine Hirnstein (Referat Bildung) den Stadtteil auf der Suche nach Angeboten für Mädchen und Jungen unter die Lupe genommen haben. „Wir haben einen Fragebogen aufgestellt, den wir an die Vereine hier persönlich gerichtet haben“, erzählen die zwei aufgeregt, „außerdem haben wir im Internet Freizeitangebote und Adressen gesucht und zusammengetragen.“

Faltplan für die Hosentasche

So und mit Hilfe des Gelsenkirchener Grafikers Daniel Dorra ist ein bunter Faltplan für die Hosentasche entstanden. Farbig unterlegte Nummern und die entsprechende Legende darunter, zeigen Vereine, Sportstätten, Parks und natürlich auch Spielplätze und Schulen im Stadtteil Bismarck. Auf der Rückseite des Flyers sind die Vereine und Einrichtungen mit Wappen oder Logo abgebildet, im Visitenkartenformat werden die wichtigsten Fragen beantwortet: Wer, was wann und wo – und natürlich Mitgliedsbeiträge oder Eintrittsgelder.

Steffi und Fabian sind so auf etwas gestoßen, von dem sie bislang nicht wussten, was und wo es in der Nähe von Zuhause ist. „Und zwar die Pfadfinder Rochus Spieker und den Boule Club“, verraten die beiden. Die „Schweinchenjäger“ von Zeche Consol haben zwar noch keine Jugendlichen in ihren Reihen, erst recht keine Jugendabteilung – aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Auch das kann so ein Projekt bewirken. Schöner Nebeneffekt.

Auch interessant