Gelsenkirchen. Mit vielen neuen Buden präsentiert sich der Weihnachtsmarkt auf der Bahnhofsstraße. Neben den üblichen Angeboten von Bratwurst und Co, gibt es auch so manches Weihnachtliche zu bestaunen. Wie die schönen leuchtenden Weihnachtssterne aus handgeschöpftem Papier.
Der Gelsenkirchener an sich trägt Tüte an diesem usseligen Freitag Nachmittag. Es nieselt leicht und man eilt lieber durch die Stadt, als sich Muße an den Weihnachtsmarkt-Ständen zu nehmen. Dabei sind die Stände hübsch dekoriert, präsentieren die eine oder andere Geschenkidee fürs Weihnachtsfest.
Aber es ist eben noch nicht so richtig weihnachtlich, auch wenn einen kleine Mädchen etwas anderes glauben machen wollen. Sie halten den Passanten selbst geschriebene Zettel mit besten Weihnachtswünschen die für die ganze Familie entgegen. Die andere Hand ist bittend geöffnet: Da fällt doch wohl eine kleine Dankesspende ab?
Händler hoffen auf den verkaufsoffenen Sonntag
Überhaupt die Bettler. Einige haben sich zwischen den Weihnachtsbuden niedergelassen. Zu leicht bekleidet hocken sie auf dem nackten Boden, strecken den Leuten ihre verkrüppelten Gliedmaßen entgegen und hoffen auf vorweihnachtliche Mildtätigkeit. Auch das ist Teil des Weihnachtsmarktes, da mag sich die ältere Dame im Vorbeieilen noch so darüber aufregen.
Der Gelsenkirchener an sich trägt, wie gesagt, Tüte und ist in Eile. Es ist Monatsende, es hat gerade Geld gegeben, Weihnachtsgeschenke wollen besorgt sein. Noch waren die Geschäfte nicht so berauschend, stellt die junge Frau am Stand mit den Weihnachtssternen fest.
Sie hofft auf mehr Kunden zum Monatsanfang „Jetzt hat es ja Geld gegeben, man merkt, dass mehr Leute unterwegs sind. Es kann nur besser werden.“ Und schließlich ist der Sonntag verkaufsoffen. Louisa Rietdorf bietet über 100 verschiedene selbst entworfene Weihnachtssterne aus geschöpftem, gebatiktem oder besticktem Papier an, die auch beleuchtet werden können. Wie schön das aussieht, beweist der Stand der Berlinerin am Rande des Neumarktes.
Selbstgemachte Ringe
Wer noch was Schmuckes für den Finger sucht, wird ein paar Stände weiter fündig. Alle Ringe sind selber gemacht und bestehen aus alten Knöpfen, mal mit Perlmutt, mal mit Metall, manche so riesig, dass sie gleich zwei Finger schmücken. Wem es nun schon richtig kalt ist, den zieht es zu den Ständen mit dem Selbstgestrickten oder zu „Omas Kornsack“, wo es wunderbar nach Lavendel und Zimt duftet. Zum ersten Mal ist dieser Stand hier und bietet verschiedene Körnerkissen an. Warm werden sie in der Mikrowelle, im Backofen oder schlicht auf der Heizung.
Wärme von innen verspricht dagegen der gelernte Barkeeper Robert Rossa bei seiner Premiere am Neumarkt. Glühwein, heiße Cocktails, alles selbst kreiert, mal mit, mal ohne Alkohol, aber immer ganz heiß.