Gelsenkirchen. . Seit fünf Jahren begeben sich die Rotthauser regelmäßig auf Weltreise, ohne ihren Stadtteil zu verlassen. Diesmal ging es nach Frankreich. Mit Chansons, Crepes, Zwiebelkuchen und Quiz. Ein rundum gelungener Abend.
„Padam, Padam – das bedeutet eigentlich nichts. Es ist eine Musik, die Edith Piaf einfach durch den Kopf ging“, erklärte Clémentine Duguet den Gästen im evangelischen Gemeindezentrum Rotthausen und entschuldigte sich sogleich „für meine schlechte Deutsch.“ Ihr Akzent hatte so viel Charme wie der ganze, sehr gelungene Abend.
Das Publikum bei der fantasievollen Reise „Rotthausen meets the World“ hing an den Lippen der Diva, summte mit und spendete begeistert Applaus. Im Beifall badete die Sängerin im roten Samtkleid aber nicht alleine, denn ihr musikalischer Begleiter Matthieu Pallas am Akkordeon erwies sich als kongenialer Partner. Bereits an der Eingangstür hatte Pallas, in einer Gendarm-Uniform wie der weltberühmte Komiker Louis de Funés gekleidet, die Gäste klangvoll begrüßt.
Mit Eine-Welt-Konzerten ging es los
Unter dem Motto „Vive la chanson & Vive l’arccordeon“ servierten die mit Kopfbedeckungen und Stolas ausstaffierte Künstlerin und der Akkordeonist unvergessliche französische Lieder. Nicht nur die Welterfolge des „Spatz von Paris“, wie die Piaf genannt wurde, oder der Juliette Gréco, auch die Evergreens männlicher Meister des Chansons (Jacques Brel, Charles Azvanor oder Yves Montand) konnte „La Duguet“ wahlweise ebenso leidenschaftlich, melancholisch oder heiter interpretieren. Das ist Kunst: Die Songs wurden mit Respekt für die Originale und doch auf eigenständige Weise dargeboten.
Pfarrer Rolf Neuhaus, der die Reihe „Rotthausen meets the World“ federführend initiiert hat, nachdem die kleinen Konzertabende der Eine-Welt-Gruppe immer größer wurden, konnte sich zufrieden im gut gefüllten Pfarrzentrum umschauen.
Leckereien und Cocktails
Es duftete köstlich nach frischen Crepes und Zwiebelkuchen, denn zu dem französischen Motto gab es entsprechende Leckereien. Auch die Getränkekarte (Cocktails ab 3 Euro) überzeugte mit zivilen Preisen und Qualität. Lustig war der Einstieg in den Abend: Als Begrüßung veranstaltete Moderatorin Simone Moldenhauer mit dem Publikum eine Quiz-Runde über Frankreich.
Ihre Ankündigung löste leises, kollektives Stöhnen aus. Das änderte sich schnell, denn die Befragten wussten doch eine ganze Menge über die westlichen Nachbarn: Wie hoch der Eiffelturm ist, welche Schauspielerinnen Frankreich hervorgebracht hat, welcher berühmte Fußballer „Zizou“ genannt wird oder welcher deutsche Dichter in Paris begraben liegt.