Gelsenkirchen.

Die Trauer annehmen, sie begleiten, und zu helfen, den eigenen Weg zu finden – dabei hilft das Ökumenische Trauercafé in seit nun zehn Jahren. Am Wochenende wurde das Jubiläum in der Matthäuskirche in Buer-Middelich gefeiert. Gottesdienst und anschließendes Kaffeetrinken luden zum Austausch und Beisammensein ein, der Gospelchor „Good News“ lieferte die musikalische Begleitung.

„Das Trauercafé ist nachhaltige Seelsorge“, sagte Stadtdechant Propst Wilhelm Zimmermann. Im November 2003 wurde es gegründet, seitdem findet es jeden zweiten Sonntagnachmittag statt und wird von einem gut zehnköpfigen Team geleitet. Abseits davon werden Gesprächskreise und Andachten angeboten: „Wir probieren immer etwas Neues aus – sogar meditativen Tanz oder künstlerische Angebote“, erzählte Notburga Greulich, katholische Seelsorgerin im Elisabeth Krankenhaus und Mitbegründerin des Cafés. „Wir sind immer auf dem Weg, zusammen mit den Trauernden.“

„Zuerst ist man verschlossen, wie eine Blume“

Auf dem Weg zu sein, ein Stück des Weges zu teilen, das war auch das Thema des Gottesdienstes. Ein fliederfarbenes Tuch stellte den Weg symbolisch dar, Blumen und Äste markierten den Anfang und das Ende. „Zuerst ist man verschlossen, wie eine Blume“ – doch Blumen sollen blühen, und Trauernde zurück ins Leben finden. Jeder war eingeladen, eine kleine Kerze anzuzünden und auf den Weg zu stellen. „Anfangs sind viele mit ihrer Trauer in der Dunkelheit“, erzählte Marlies Weber, die selbst als Trauerbegleiterin von Anfang an dabei war, „wir sind dann mit den Trauernden unterwegs – wir hören nicht nur, wir hören zu und sind dabei“.

Das Ziel ist, ins Licht zu kommen, den Gedanken zurück zu gewinnen, dass „mein Leben auch noch etwas wert ist“. Und irgendwann trennen sich die Wege wieder, die vormals Hilfesuchenden bedanken sich bei den Trauerbegleitern – „dabei sind doch wir nicht die Gebenden, sondern die Beschenkten“, sagte Greulich. „Das geschenkte Vertrauen ermutigt uns seit der Gründung, weiterzumachen.“