Gelsenkirchen. Die 5. Musiknacht in der Gelsenkirchener Altstadt lockte mit sieben Bands in sieben Kneipen. Das Bistro im Hans-Sachs-Haus, Flash und Kenkenberg waren die Besuchsmagneten. Für viele wurden die Live-Auftritte auch zur Erinnerung an alte Musik-Zeiten. Der Party-Überblick.
Das Prädikat „Bombenerfolg“ hat Rolf Wagemann der 5. Musiknacht in der Gelsenkirchener City verliehen. Über 1000 Besucher hat der Veranstalter in den sieben Kneipen gezählt. Mit einem Button ausgestattet, der den Eintritt zu allen Bands gewährte, zogen die Musikfans am Freitag ab 20 Uhr bis Mitternacht von Gaststätte zu Gaststätte. Besonders auf das Bistro im Hans-Sachs-Haus waren die Besucher gespannt.
Man musste zur rechten Zeit am rechten Ort sein, um den Höhepunkt der einzelnen Konzerte zu erwischen. Im Café Extrablatt und und im Bistro des Hans-Sachs-Haus („Sachs“) war es ab 20 Uhr richtig voll. Später leerten sich die Reihen und die Besucher, die meist in größeren Gruppen unterwegs waren, verteilten sich auf die kleineren Spielorte wie dem Flash oder dem Kenkenberg. Dort gab es ab 22 Uhr teilweise kein Durchkommen.
Alte Bekannte im Hans-Sachs-Haus
Im Sachs spielten zwar „Die Fremden“. Das Bekanntschaftsverhältnis traf aber weder auf die Band noch auf das Publikum zu. Die Experten für Musik der 50er und 60er haben schon oft in Gelsenkirchen gespielt und ins Sachs kamen vor allem die Gelsenkirchener, die bereits im alten Hans-Sachs-Haus das Tanzbein geschwungen hatten.
„Es sind viele Leute von damals hier“, freute sich Rolf Wagemann über den Erfolg des neuen, alten Veranstaltungsorts. Im Extrablatt tummelte sich jüngeres Publikum vor der Bühne. Die Band „Take off“ servierte Tanzmusik von Elvis bis zu neueren Pop-Songs. Lateinamerikanisch ging es im Stadtgespräch zu. „La Cubana“ heizten in der Kneipe ihren Zuhörern ein. „Dort war die Stimmung wirklich ausgelassen“, so Rolf Wagemann, der sich von allen Bands und Spielorten persönlich ein Bild machte.
Heavy Metal mit Akkordeon
Die Blues-, Country- und Rockabilly-Band „Mr. Blue“ feierte ihre Musiknacht-Premiere im Kenkenberg. Auch hier senkten die Gäste den Altersdurchschnitt der Veranstaltung. „Ich bin immer offen für neue Bands oder Kneipen“, so Wagemann. In diesem Jahr musste er mit Café Arminstraße, Königscity und Café Meißner drei Spielorte aus verschiedenen Gründen ersetzen. Neu dabei war neben dem Sachs das „Café Sel“. Dort sorgte die Blues-Band „Re-Late“ für Stimmung - trotz fehlender Ausschankgenehmigung. Auch ohne Whisky & Co. verirrte sich dort ein Dudelsackspieler im Schottenrock und spielte spontan mit.
Eine Überraschung hatte auch Reiner Migenda im Gepäck: Markus Becker, laut Migenda „Deutschlands bester Heavy-Metal-Akkordeonspieler“, zeigte die Vielfalt seines Instruments im Flash und machte die bunte Musikpalette am Freitagabend komplett.