Gelsenkirchen. . Rückenleiden, mögliche Therapien zur Linderung, geeignete Vorbeugung und die Überwindung des inneren Schweinehunds , der sich gegen mehr Bewegung sträubt: All das ist Thema beim WAZ-Medizinforum mit dem Bergmannsheil Buer am Mittwoch, 20. November.

Das nächste WAZ-Medizinforum in Zusammenarbeit mit dem Bergmannsheil in Buer am Mittwoch, 20. November, hat ein ausgesprochen weit verbreitetes Leiden zum Thema: Das Kreuz mit dem Kreuz, Rückenleiden. Fünf Millionen Menschen in Deutschland müssen sich jedes Jahr wegen Rückenproblemen medizinisch behandeln lassen. In vier Prozent der Fälle kommt es zu einem operativen Eingriff – rund 200.000 Wirbelsäulenoperationen gibt es bundesweit im Jahr.

Rund 130.000 davon erfolgen in neurochirurgischen Abteilungen: diese Zahl ist – so der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, Dr. Uwe Wildförster – über die Jahre stabil. Was allerdings steige, sei die Anzahl von Eingriffen außerhalb neurochirurgischer Stationen. Und da gebe es viel Kritik. Schließlich sei eine Operation erst das letzte Mittel, das nur bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten notwendig sei. Allerdings gebe es eben auch Menschen, deren Schmerzen trotz unzähliger Therapien so unerträglich seien, dass sie keine andere Möglichkeit mehr sähen.

Doch unabhängig von der Entwicklung bei den Bandscheibenoperationen: auch am Bergmannsheil wird nur jeder vierte (von 4000), der nach erfolglosem Durchlaufen anderer Therapien in die ambulante Sprechstunde kommt, um sich über operative Eingriffe zu informieren bzw. sich operieren zu lassen, tatsächlich operiert.

Der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Bergmannsheil,  Dr. Uwe Wildförster, erklärt, welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Rückenleiden gibt. Und dass eine Operation der allerletzte Schritt ist.
Der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Bergmannsheil, Dr. Uwe Wildförster, erklärt, welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Rückenleiden gibt. Und dass eine Operation der allerletzte Schritt ist. © WAZ FotoPool

Kinder sind heute besonders gefährdet

In seinem Vortrag beim WAZ-Medizinforum wird sich Dr. Uwe Wildförster deshalb auch nicht auf diese letzte Therapieform in der langen Behandlungskette beschränken, sondern den gesamten Bogen spannen: von aktiver Vorbeugung schon in jungen Jahren über schmerzstillende Medikamente bei akuten Erkrankungen und Bewegungstherapien bis hin zu schmerzausschaltenden Eingriffen.

Er wird erklären, was genau ein Hexenschuss und was ein Bandscheibenvorfall ist, warum in seinem Haus die Methode der Bandscheibenprothese nicht mehr angewandt wird – und warum Kinder heute besonders gefährdet sind, als Erwachsene Rückenprobleme zu bekommen. Schließlich bewegen zu viele Kinder sich viel zu wenig. So entstehen Fehlhaltungen, die zu Rückenleiden führen.

 Diplom-Psychologin Andrea Höncke verrät beim Forum, wie der innere Schweinhund tickt – und wie er dauerhaft überlistet werden kann.
Diplom-Psychologin Andrea Höncke verrät beim Forum, wie der innere Schweinhund tickt – und wie er dauerhaft überlistet werden kann. © WAZ FotoPool

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Ein kranker Rücken bzw. eine geschädigte Wirbelsäule wird zwar nie wieder gesund. Doch die richtige Bewegung kann helfen, die Schmerzen bzw. Einschränkungen zu lindern. Oft scheitert regelmäßige, hilfreiche Bewegung am inneren Schweinehund. Wie dieser dauerhaft und am effektivsten überwunden werden kann, wie und warum er bei vielen so erfolgreich ist und worauf bei guten Vorsätzen und deren langfristiger Einhaltung zu achten ist – das alles verrät in ihrem Vortrag „Zum Umgang mit dem inneren Schweinehund“ die Diplom-Psychologin Andrea Höncke.

Besucher können Fragen stellen

Nach den Vorträgen gibt es wie immer für Besucher des Forums Gelegenheit, Fragen zu stellen. Am Ende schließlich gibt es zudem bei einem kleinen Imbiss die Möglichkeit, die Referenten unter vier Augen zu sprechen.

Doch noch bevor die Vorträge beginnen, können Besucher sich über Möglichkeiten der Vorbeugung bzw. die verschiedensten Bewegungsangebote informieren und selbst aktiv werden. Denn bei einem sind sich alle Experten einig: Bewegung ist wichtig fürs Kreuz.