Gelsenkirchen. . Für den TV-Versuchsballon „Die Blender“ schlüpfte der Lehrerkind-Autor vor realen Personen in die Rolle eines exzentrischen Künstlers. ZDF-Neo-Zuschauer entscheiden, ob das Format in Serie geht.
Sein Erstling „Lehrerkind“ ging nach der Veröffentlichung im November 2011 schnell auf Platz eins in den Bestseller-Listen, der Nachfolger „Lebenslänglich Klassenfahrt“ war hinsichtlich der Erstverkäufe sogar noch besser (aktuell rangieren die Bücher immer noch auf den Plätzen 4 und 7), er arbeitet als Sidekick für Harald Schmidt beim Bezahlsender Sky, und dennoch sagt Bastian Bielendorfer (29) über seinen neuesten Wurf: „Es ist das Beste, was ich je gemacht habe.“
Er der Künstler, sie das Starlet
Für das experimentelle ZDF-Neo-Format „TV-Lab“ geht der ehemalige Grillo-Schüler und Wahlkölner ins öffentlich-rechtliche Fernsehen. Und das eventuell in Serie: Wenn sich das Format „Die Blender“ bei den Zuschauern durchsetzen kann, bekommen Bielendorfer und seine Kumpanin Tahnee Schaffarczyk einen festen Sendeplatz. Im Versuchsballon mimt der Autor einen durchgeknallten Künstler, seine Partnerin ein vermeintliches Starlet, nämlich die Schwester von Justin Biebers (Ex-)Freundin Selena Gomez.
Als solche fährt sie in der Stretch-Limousine vor, geht umringt von Bodyguards auf Shopping-Tour. Bielendorfer: „Keiner fragt sich, ob sie wirklich ein Star ist. Nur das Brimborium zählt.“ Der Titel „Die Blender“ ist Programm – in buchstäblichem Sinn. Bastian Bielendorfer geht als über die Maßen exzentrischer Künstler an die Grenzen. Er lässt sich von einer japanischen Touristin mit einem Cheeseburger beschmeißen, „malt“ mit einem Fahrrad ein Gemälde und beschimpft rund 20 Menschen, die seine „Vernissage“ in einer Kölner Galerie besuchen, als Banausen.
Das Programm
Das ruft Erinnerungen an „Hurz“ von Hape Kerkeling wach. „Das kann man bedingt vergleichen“, sagt der Neu-Comedian. „Aber bei uns ist es bedeutend länger und bedeutend schmerzhafter.“ 50 Minuten lang redet er auf die Besucher ein. Als eine Frau lacht, eskaliert die Situation und er droht, sie aus der Galerie zu werfen. Hatte er keine Angst davor, laut loszuprusten? „Es war schwer, nicht aus der Rolle zu fallen“, sagt Bielendorfer. Aber wir hatten nur eine Chance und deshalb war das die schwerste Prüfung, die ich bis jetzt hatte.“
Sieben Formate treten gegeneinander an. Mit im Rennen sind Testballons unbekannter und bekannter Köpfe wie Michel Friedmann oder Jeanette Biedermann. „Die Blender“ ist von Spiegel TV produziert worden. Bielendorfer: „Ich finde das Konzept sehr, sehr gut.“ Die Zuschauer ja vielleicht auch. . . Kommt das Format bei den Zuschauern an, schlüpfen der Autor und seine Kollegin in weitere Rollen.
Die Sendung wird am Dienstag, 27. August, um 22.15 Uhr auf ZDF-Neo ausgestrahlt. Bereits ab Donnerstag, 22. August, kann „Die Blender“ online geschaut und bewertet werden unter http://tvlab.zdfneo.de/