Herscheid. .

Es war dieser eine Auftritt bei Günther Jauch, der das Leben von Bastian Bielendorfer komplett auf den Kopf stellte.

Eben noch musste der damals 26-jährige Student mit 400 Euro monatlich über die Runden kommen. Nach seinem Auftritt konnte er sich vor Anfragen kaum retten: Die Medien wollten mehr wissen über das Lehrerkind. "Das hat mein ganzes Leben umgekrempelt", gestand der Gelsenkirchener im Bürgersaal.

Pläne für drittes Buch

Bei der Fernsehsendung "Wer wird Millionär" hatte Bielendorfer von seiner problematischen Schulzeit berichtet. Als er für die 8 000-Euro-Frage seinen Vater zu Rate zog, wurde er von diesem mürrisch als "grenzdebiler Baggerfahrer" bezeichnet. Geknickt gab der Student zu, dass ihn solche Vorfälle mit seinem Vater dauernd geschehen, darüber könne er ein Buch schreiben. Schon am Tag nach der Ausstrahlung riefen die ersten Verlage an und wollten das Manuskript lesen. In einer Nacht schrieb Bielendorfer die ersten 50 Seiten, am Ende wurden es knapp 290. "Lehrerkind" nannte er sein Werk, welches sich nach Meinung seines Vaters fünf bis acht Mal verkaufen sollte. Tatsächlich ging das Erstlingswerk 300.000 Mal über den Verkaufstresen: "Dafür zollte mir mein Vater ein anerkennendes Grunzen."

Inzwischen arbeitet Bielendorfer für bekannte Fernsehsender wie das ZDF oder Vox. Er ist festes Mitglied der Harald Schmidt-Show. Und er arbeitet bereits an den Plänen für sein drittes Buch. Trotz seiner steilen Karriere oder vielleicht gerade deshalb bleibt das Verhältnis zu seinen Eltern angespannt. Seine Mutter besuche die Lesungen nur in Verkleidung. Und sein Vater werde ihn erst mit abgeschlossenem Studium als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft akzeptieren.