Gelsenkirchen. Der Quartiersfonds Schalke unterstützt mit Fördergeldern Ideen und Projekte, die das Leben im Gelsenkirchener Stadtteil nachhaltig bereichern. Mittel sind noch nicht ausgeschöpft.

Der Wandel, der Fortschritt, ja, und auch die Verbesserung der Lebensqualität beginnt meist im Kleinen, quasi vor der eigenen Haustür. Ein schönes Beispiel dafür, was bürgerschaftliches Engagement (Wirtschaft und Politik) bewirken kann, ist die Stadtteilerneuerung Schalke. Die Europäische Union, der Bund und das Land NRW stellen Fördermittel für den örtlichen Quartiersfonds zur Verfügung, aus dem nachhaltige Projekte und Aktionen für Anwohner, Vereine und Gruppen angeschoben werden. Das kann die Bepflanzung und Pflege von alten Baumscheiben sein, eine mobile Musikanlage für einen Jugendtreff oder aber auch Ersatzteile für ein Laienorchester.

„Vieles ist schon realisiert worden“, sagt Nermin Akin, die Vorsitzende des 13-köpfigen Gebietsbeirates, „weitaus mehr aber ist noch möglich.“ Das Gremium entscheidet über das Wohl und Wehe der Anträge, die im Stadtteilbüro an der Luitpoldstraße 50 eingereicht werden. Akin und ihre bestens vernetzten Mitstreiter, zumeist Frauen, rühren derzeit kräftig die Werbetrommel, denn längst sind noch nicht alle Gelder abgeschöpft: „25.000 Euro stehen noch zur Verfügung. Wer also eine gute Idee hat, wie er das gemeinschaftliche Leben im Stadtteil bereichern kann, der soll einen Antrag einreichen“, ermuntert Nermin Akin die Schalker Bürger zum Mitmachen. Eine Info-Broschüre wird dazu noch hundertfach im Quartier ausgelegt.

Stadtteilbüro leistet Hilfestellung

Panik vor dem vermeintlich undurchdringlichen Papierdschungel muss dabei niemand guten Willens haben, „kostenlose Hilfestellung gibt es im Stadtteilbüro“, wirbt Gisela Sichelschmidt. Für ein förderungswürdiges Projekt seien keine Aktenberge zu versetzen. Ein verständliches Konzept, eine Kostenkalkulation und natürlich die entsprechenden Belege bilden im Prinzip schon das Grundgerüst.

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18 Projekte, die das Leben im Quartier verschönern, sind bislang umgesetzt worden – darunter das Schalker Spielefest, die Verschönerung der Antoniusschule oder aber auch der Färbergarten an der Sternschule. Marla, Marie-Christin und Sabrina vom Schalker Jugendorchester wissen die kleinen aber effektiven Hilfen zu schätzen: „Wir brauchten Ersatzteile für Fagott, Querflöte und Gitarre. Die waren uns als Schülerinnen aber zu teuer. Über den Quartiersfonds haben wir dann neue Klappen, Mundstücke und Saiten erhalten.“

Gut angelegtes Geld. Mittlerweile ist das 34-köpfige Orchester bei Stadtteilfesten ebenso gern gesehen wie bei Konfirmationen oder im nahen Altenheim. Es spielt aus Spaß an der Musik für andere. Und natürlich kostenlos. Es sind eben die kleinen Dinge, die das Leben lebenswerter machen. Auch und gerade vor der Haustür.