Gelsenkirchen.
„Warum funktioniert das hier mit Müllbehälter und Tüten, was ich für andere Stellen immer wieder vergeblich gefordert habe?“ Ralf Herrmann (BBG) war ein wenig „angefressen“.
Es ging in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte nach der Aussicht auf kühle Zeiten mit Weihnachtsmarkt um die Zustimmung der Politik zu den drei Projekten im Wohnquartier Blumendelle. Der kleine Quartierspark Blumendelle/Ecke Liebfrauenstraße soll, wie die WAZ bereits berichtete, zur Vermeidung von Hundehaufen auf dem bisher als Hundewiese missbrauchten grünen Fleckchen Tütenspender und Abfallbehälter erhalten. Eine Antwort bekam Herrmann zwar nicht.
SPD-Sprecher wirbt für Maßnahmenpaket
Stattdessen warb SPD-Sprecher Lothar Urban wärmstens für das gesamte Maßnahmenpaket: „Das ist ganz klar eine positive Veränderung. Ich kann den Stadtteil nur beglückwünschen. Schalke hat den geringsten Grünanteil und hohe Bebauungsverdichtung.“
Aber auch beim Spielplatz Blumendelle hakte der BBG-Sprecher nach. Er zog die lange Phase der Spielplatzneugestaltung am Kussweg als Vergleich heran. Ob die jetzt geplante Maßnahme ebenso lange dauert? Die Erklärung: Am Kussweg seien Teilnehmer einer Berufsbildungsmaßnahme am Werk gewesen.
Neugestaltung mit EU-Mitteln gefördert
Die Neugestaltung des Platzes an der Blumendelle werde mit EU-Mitteln gefördert und ein Bauunternehmen werde die Arbeiten ausführen. Was Bezirksbürgermeister Detlev Preuß (SPD) zu der heiteren Anmerkung verleitete: „Ich glaube, die Bismarckstraße war auch eine Berufsbildungsmaßnahme.“
Auch das dritte Projekt förderte vor dem einstimmigen Ja zu allen drei Plänen Diskussionsfreude. Der nach dem Abriss der Häuser Münchener Straße 44/46 geplante Quartierspark, in dem Anwohner gärtnern können, warf bei Herrmann die Frage nach der Höhe des Zauns auf. Damit nicht die Falschen die Erdbeeren ernten. Preuß gab sich pädagogisch: „Trauen sie den Leuten doch einfach was zu.“ Und Urban feixte: „Wir bauen an die Erdbeeren auch keine Selbstschussanlage.“