Gelsenkirchen. Im Schutzschirmverfahren setzt der Küppersbusch-Betriebsrat auf die Sanierung aus eigener Kraft. Betriebsbedingrte Kündigungen sind aber nicht auszuschließen. In der Feldmark sorgen sich 167 Mitarbeiter der Großküchentechnik um ihre Zukunft.

Die Absatzmärkte in Europa schwächeln. Das bekommt Küppersbusch dramatisch zu spüren. 167 Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft. Das Unternehmen strebt wie berichtet ein Schutzschirmverfahren an, also die Sanierung aus eigener Kraft in den nächsten sechs Monaten. „Küppersbusch ist in der Vergangenheit leidgeplagt. Aber natürlich gehen wir positiv an die Situation ran und gehen davon aus, dass die Geschäftsführung klar die Sanierung anstrebt“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Bernd Hagemeier.

Die Sorge: Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht auszuschließen. „Aber wir sind bestrebt, sie so gering wie möglich zu halten“, kündigt der Betriebsrat an. Mit dem – vom Schutzschirmverfahren nicht betroffenen – Bereich Hausgeräte beschäftigt Küppersbusch 350 Menschen.

Ausgezeichnetes Design

Die Küppersbusch Großküchentechnik GmbH & Co. KG gehört zur Teka-Gruppe. Das Verhältnis zur Mutter war nach der Übernahme in der Vergangenheit nicht immer einfach. Die niederländische Teka Group B.V., heißt es, sei jetzt bereit, die Sanierung mit Kapital zu unterstützen.

Vor gut zwei Jahren hat man in der Feldmark wieder Fahrt aufgenommen: die Produktion wurde neu aufgestellt, Abläufe wurden optimiert, Aufbruchsstimmung vermittelt. Das Traditionswerk – die Großküchentechnik wurde 1875 gegründet – wurde der Ware angepasst. Küppersbusch zählt sich zu den Top-Marken und wurde mehrfach für sein Design ausgezeichnet.

Fehlende Kontinuität an der Firmenspitze

Auch wenn der Umbau zäher als erwartet voranging, steht für Robert Sadowsky, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall fest: „Ich denke, dass Küppersbusch auf dem richtigen Weg ist. Es gibt viele gute Produkte. Das Unternehmen hat Pech, dass der Markt so schwächelt. Die wurden auf dem falschen Fuß erwischt.“

Gastronomie und Groß-Caterer stattet Küppersbusch aus. Die Hälfte des Umsatzes macht das Unternehmen laut Marketing Manager Jürgen Schnörch im Export. Die Krise in Südeuropa, aber auch diverse Führungswechsel an der Firmenspitze haben für Hagemeier zur aktuellen Lage beigetragen. „Da fehlte es an Kontinuität.“ Im Werk geht derweil die Produktion wie gewohnt weiter. Hagemeier: „Da läuft das normale Tagesgeschäft.“