Gelsenkirchen. .

Es begann mit einer winzigen Keimzelle. Daraus erwachsen ist ein weit verwurzeltes und verzweigtes System, das Künstler aus Gelsenkirchen mit Kreativen in Kroatien immer enger miteinander verbindet. Die Keimzelle gelegt hatte einst Pädagogin Aleksandra Cenic, die, in beiden Ländern zu Hause, im Jahre 1996 erstmals kroatische Künstler ins Revier eingeladen hatte. Seit nunmehr zehn Jahren findet ein reger Austausch statt.

Auch interessant

Auch in diesem Jahr gehen wieder einige Kunstaktionen über die Bühnen beider Länder. So wird im August die Internationale Malwoche in Moscénica Draga auf der Halbinsel Istrien stattfinden. Mit dabei acht Künstler aus aller Welt, darunter zwei aus dem Gelsenkirchener Künstlerbund. Umgekehrt werden im Herbst gleich zwei Ausstellungen (eine Anfang Dezember im Kunstmuseum) in Gelsenkirchen mit Beteiligung von Künstlern des Kroatischen Künstlerbundes aus Rijeka stattfinden.


Bilder in Istrien und Gelsenkirchen

Zudem werden im nächsten Frühjahr die Bilder, die nun im August in Istrien entstehen, im Domizil des Künstlerbundes an der Bergmannstraße zu sehen sein.

Renate Brändlein und Sabine Leichner-Heuer vom Bund Gelsenkirchener Künstler waren bereits im letzten Jahr zu Gast in dem mittelalterlichen Städtchen direkt am Meer und werden auch im August wieder an der Malwoche teilnehmen. Brändlein erinnert sich: „Der Aufenthalt brachte viele neue Erfahrungen mit sich, ein Traum.“ Leichner-Heuer bestätigt: „In der Woche finden auch Kinderprojekte statt, die sehr wertvoll und beglückend sind.“

Austausch und Kontaktpflege

Noch wichtiger als die Bilder, die bei einem solchen Projekt entstehen, ist der Initiatorin Cenic aber der Austausch der Menschen untereinander, die Kontaktpflege, das wachsende Verständnis: „Schule und Kultur sind die Säulen der Gesellschaft, oft aber auch die Waisenkinder.“ So sei das Schwierigste an ihrem Engagement für den Kulturaustausch vor allem die Finanzierung.

Auch interessant

Fast von Anfang an begeistert mit im Boot: das Gelsenkirchener Künstlerpaar Marion und Bernd Mauß vom Bund Gelsenkirchener Künstler. Beide beteiligten sich 2005 an den Projekt „Nova Via - Nova Vita“, bei dem leerstehende Lokale in der Stadt gemeinsam mit Künstlern u.a. aus Kroatien bespielt wurden. Aber nicht nur die bildenden Künstler beteiligen sich am kulturellen Austausch, auch die Musiker sind mit von der Partie. So stellte Chansonsängerin Maegie Koreen 2004 ihr Claire Waldoff-Programm in Istrien vor und Saxofonist Norbert Labatzki war 2010 und 2011 erfolgreich mit seinem Klezmer-Programm zu Gast.