Gelsenkirchen. . Gelsenwasser misst der Schiefergasgewinnung für sich wenig wirtschaftliches Gewicht bei. Unternehmen in Gelsenkirchen begrüßt Vorhaben der gesetzlichen Regulierung
Die jüngste Ankündigung von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), strengere Richtlinien für die Gasgewinnung durch das so genannte Fracking auf den Weg zu bringen, stößt beim hiesigen Energieversorger Gelsenwasser auf positive Resonanz, ja auf Erleichterung. „Wir begrüßen jeden Schritt, der die empfindliche und wichtige Ressource Wasser schützt“, sagte Unternehmenssprecher Felix A. Wirtz.
Dass ein entsprechendes Gesetz – Umwelt- verträglichkeitsprüfungen und die Beteiligung der Bürger sollen zwingend sein – noch vor der Bundestagswahl am 22. September seine Gültigkeit erlangt, gilt als sehr unwahrscheinlich. Dennoch hofft man bei Gelsenwasser darauf, dass alsbald rechtliche Grundlagen geschaffen werden, die die viel diskutierte und andernorts boomende Gasgewinnung einheitlich regeln.
Methode ist keine Option
Gelsenwasser misst für sich der Ressource Schiefergas ohnehin nicht viel Bedeutung bei. Der Energieversorger ist in Sachen Gas, Strom und Wasser wirtschaftlich so breit aufgestellt, so dass Fracking aus unternehmerischer Sicht kein Gewicht bekäme.
Medienberichten zu Folge müsste der Großhandelspreis für konventionelles Erdgas ohnehin bei mehr als 40 Euro je Megawattstunde liegen, damit sich die teure Technik in Europa lohnt. Derzeit, so heißt es, liegt er bei gerade einmal 27 Euro/MWh. Und dass er weiter steigen wird, gilt als unwahrscheinlich: Aus Staaten wie Aserbaidschan, Turkmenistan und Katar drängen Berichten zu Folge riesige Gasmengen zu weitaus günstigeren Preisen auf den Markt.
Gestein unter Druck aufbrechen
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„Fracking wird es von unserer Seite aus nicht geben“, sagte Felix A. Wirtz. Das Risiko, das kostbare Trinkwasser nachhaltig zu schädigen, sei durch Fracking einfach zu groß. „Das haben neuste Studien von Bund und Land bestätigt.“ Die Gelsenwasser Ingenieure, so der Sprecher weiter, gingen zudem davon aus, das aufgrund des derzeitigen Standes der Technik lediglich 50 Prozent des vorhandenen Gases aus den Tiefen des Untergrundgesteins zu heben sei.
Beim Fracking werden unter hohem Druck Wasser, Sand und auch Chemikalien (Additive) in das Gestein gepresst, um es aufzubrechen. Das darin eingeschlossene Gas kann so entweichen. Allerdings kann niemand garantieren, dass dies ausschließlich kontrolliert geschieht.
Es gibt Gerüchte, dass US-Firmen Salzsäure, Benzol und andere krebserregende Stoffe einsetzen, um an das Gas zu kommen.