Berlin. . Ob die umstrittene Form der Gasgewinnung in Deutschland jemals zum Einsatz kommen wird, macht der Bundesumweltminister von den Ergebnissen weiterer Untersuchungen abhängig. In Trinkwasserschutzgebieten soll Fracking gänzlich verboten werden.
(CDU) will das Fracking stark reglementieren. „Wir werden klarstellen, dass Fracking in Trinkwasserschutzgebieten grundsätzlich verboten ist, und wir werden für alle anderen Regionen wesentlich strengere Voraussetzungen im Planungsrecht aufnehmen“, sagte Altmaier am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Auf absehbare Zeit sehe er nicht, „dass irgendwo in Deutschland Fracking zur Anwendung kommt“.
Alle Beteiligten empfehle er für die nächste Zeit, vorerst keine Anträge zu stellen, „weil wir zunächst erstmal wissen müssen, welche Flüssigkeiten verwandt werden, welche Eigenschaften die haben, wie die Gefahren reduziert werden können.“ Ob Fracking dennoch eines Tages Teil der Energieversorgung in Deutschland werden könne, werde davon abhängen, was die weiteren Untersuchungen und Studien ergeben.
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Fracking ist ein technisches Verfahren zur Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten. Bei der Methode wird ein Gemisch aus Sand, Wasser und Chemikalien in das Gestein gepresst, um es aufzubrechen und Gas freizusetzen.
Umweltbundesamt skeptisch
Das Umweltbundesamt (UBA) hatte sich 2012 in einer umfassenden Studie sehr skeptisch gezeigt und auf Risiken im dicht besiedelten Deutschland verwiesen. Doch die Vorkommen im Gestein werden als so groß eingeschätzt, dass Deutschland damit 13 Jahre lang seinen Gasbedarf decken könnte. Allerdings sind 14 Prozent der Fläche in Deutschland laut UBA als Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen, so dass die Förderung am Ende nur auf Sparflamme stattfinden könnte.
Bohrtechnik "Fracking"
Wegen großer Bedenken haben sich besonders in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Bürgerinitiativen gegen Fracking gebildet. Sie fürchten eine Verseuchung des Trinkwassers mit giftigen Chemikalien. Auch Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt oder Baden-Württemberg könnten als Fördergebiete infrage kommen. Die Bundesländer forderten die Bundesregierung gerade erst im Bundesrat auf, bis zur Klärung aller Risiken den Einsatz umweltgefährdender Stoffe zu verbieten. (dapd/dpa)