Gelsenkirchen. Mercedes-Center Lueg will seinen Standort an der Schwarzmühlenstraße verlagern. Die Stadt stellte den Bebauungsplan im Stadtbauraum vor. Sie kann sich hochwertige Einfamilienhäuser vorstellen.

Die Feldmark gilt als attraktiver Wohnstandort im Gelsenkirchener Süden. Ziel der Stadt ist es, ihn durch hochwertige Bebauung weiter aufzuwerten. Im Bereich Ludwig-Dürr-Weg und Schwarzmühlenstraße sollen nach Vorstellung der Stadt sechs frei stehende Einfamilien- und mehrere Mehrfamilienhäuser entstehen. Das Grundstück gehört der Firma Lueg, die aktuell das Mercedes-Center betreibt und in Buer einen weiteren Standort unterhält. Das Unternehmen will den Standort verlagern.

Ralf Schütte, Pressesprecher des Autohauses, lässt den Zeitpunkt offen, wann der Betrieb in der Feldmark aufgegeben wird. Ziel des Hauses sei es, in Gelsenkirchen einen zentralen Standort zu finden. Während das Autohaus in Ruhe einen Projektentwickler beauftragen kann, die Grundstücke zu vermarkten, ist für die Stadt Eile geboten.

80 Zuhörer

Als vor gut drei Jahren bekannt wurde, dass Lueg den Betrieb verlagern wolle, stand die Ansiedlung eines Discounters im Raum. Es gab Gespräche zwischen der Stadt und dem Unternehmen. Ein Einkaufszentrum widerspricht dem städtischen Einzelhandelskonzept, das Einzelhandel in Randlagen verhindern will. Politik und Verwaltung handelten damals schnell. Noch 2009 gab es einen Aufstellungsbeschluss durch Rat und Bezirksvertretung Mitte. Seit drei Jahren läuft das Bebauungsplanverfahren.

Die städtischen Vorschläge erläuterte Stefan Rommelfanger vom Planungsreferat bei der Bürgeranhörung im Stadtbauraum. Etwa 80 Zuhörer zeigten sich sehr interessiert an der Entwicklung des Gebietes, das von einem Grünzug umgeben ist. Am Ludwig-Dürr-Weg existieren bereits hochwertige Einfamilienhäuser. Die Nähe zur Wohnbebauung lasse es zu, so Rommelfanger, dass aus einem Gewerbe- ein Wohngebiet entwickelt werden könne.

Lärmschutz spielt eine Rolle

Der städtische Planungsexperte gab mit den Plänen einen baulichen Vorgeschmack auf mögliche Gestaltung der Immobilien. Denn die Stadt kann lediglich Vorschläge präsentieren und die maximalen Geschosshöhen festsetzen.

So könnten an der Grundstücksgrenze zur Schwarzmühlenstraße in drei- oder viergeschossiger Bauweise Eigentumswohnungen und im Einzugsgebiet zum Ludwig-Dürr-Weg Einfamlienhäuser oder auch Doppelhäuser entstehen. Zu beachten sein werden die Vorschriften zum Lärmschutz an den Gebäuden entlang der Schwarzmühlenstraße.

Veränderungssperre verhängt

Noch nicht beantwortet ist die Frage der Bodenbelastung. Im Altlastenverdachtskataster ist die Fläche registriert. Im August muss der Rat den Bebauungsplan verabschiedet haben. Dann läuft die Veränderungssperre aus. Sie garantiert, dass sich kein Handelsriese auf dem Gelände breit machen kann.