Gelsenkirchen. Seit Donnerstagabend steht offiziell fest, womit jeder politisch Interessierte in Gelsenkirchen ohnehin rechnen durfte: Der frühere Oberbürgermeister Oliver Wittke wird im September dieses Jahres für die CDU als Bundestagskandidat antreten.
Seit Donnerstagabend steht offiziell fest, womit jeder politisch Interessierte in Gelsenkirchen ohnehin rechnen durfte: Der frühere Oberbürgermeister Oliver Wittke wird im September dieses Jahres für die CDU als Bundestagskandidat antreten. 85 von 89 Stimmen vereinigte der Landtagsabgeordnete auf der Kreisdelegiertenversammlung im Michaelshaus zu Buer auf sich, was einer Zustimmung in Höhe von 96 Prozent entspricht; einen Gegenkandidaten hatte es nicht gegeben.
Entsprechend positiv gestimmt war Wittke: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es war insgesamt eine gute Veranstaltung mit einer tollen Stimmung, was auch an den aktuell starken Umfragewerten der CDU liegen dürfte.“
Bundesthemen und Lokalpolitik
In seiner Rede beschäftigte sich der Abgeordnete nicht nur mit Bundesthemen wie der Euro-Rettung, der 46-Jährige schlug auch einen inhaltlichen Bogen zur Lokalpolitik. Das Festhalten an der BP-Norderweiterung etwa nannte er, „aber selbstverständlich müssen die Belastungen für die Menschen in Ordnung sein“. Die überhöhten Benzolwerte müssten in den Griff bekommen werden, von der hohen Bedeutung der industriellen Arbeitsplätze für die Stadt aber würde die CDU nicht abrücken. „Ich verstehe da auch nicht die Grünen, die das alles ja einmal mitbeschlossen haben.“
Einen Frontalangriff startete Wittke in seiner Rede auf Bildungsdezernent Manfred Beck. „In ihm sehe ich das größte Risiko für den Schulfrieden in Gelsenkirchen.“ Der Kandidat reagierte damit auf die Beck’sche Aussage im WAZ-Interview, dass die Realschulen in der Stadt auslaufen sollten. Wittke: „Diese Schulen leisten eine exzellente Arbeit und bringen in Gelsenkirchen mehr junge Menschen zum Abitur als die Gesamtschulen.“ Am Ende müsse es in der Stadt eine Schulvielfalt mit den Realschulen geben und „nicht nur ein System mit Gymnasien und einer Einheitsschule“. Den OB forderte Wittke auf, seinen Dezernenten in die Schranken zu weisen.