Gelsenkirchen.

Dass die Brüder Ansgar und Benedikt Schulz eingefleischte Fans des FC Schalke 04 und im Besitz von Dauerkarten sind, das alles stellte sich erst nach der Bewertung der anonymisierten Beiträge durch die Jury heraus. Aber es erkläre vielleicht, so die Vereins-Vorstände Peter Peters und Alexander Jobst unisono, warum die Leipziger Architekten, die gebürtig aus Witten stammen, ihre Idee für das „Tor Auf Schalke“ in der Ausführung eher sachlich-funktional, aber trotzdem mit viel Pfiff konzipierten.

Oberbürgermeister Frank Baranowski, als Vertreter der direkt am Wettbewerb beteiligten Stadt Gelsenkirchen auch Mitglied im Preisgericht, hatte dort ganz andere Visionen gesehen. „Eine sah aus wie eine Raketenabschussbasis, einige andere neben der Veltins-Arena viel zu groß und futuristisch.“

Siegerentwurf steht für Sachlichkeit

Der Siegerentwurf dagegen steht für Sachlichkeit und einen vernünftigen Umgang mit Proportionen. Ansgar Schulz erläuterte das Projekt so: „Das Besuchergebäude ,Tor Auf Schalke’ erstreckt sich über die gesamte Länge (150 Meter) des ,Schalker Marktes’, der auf dem Platz in Richtung der 1000-Freunde-Mauer entstehen soll. Unter einem weiten Dach, unter dem Vereinswappen, beherbergt es alle öffentlichen Funktionen und bildet die zentrale Anlaufstelle für Fans und Besucher. Durch seine Offenheit und Lage zu Fuße des Stadions und erhoben gegenüber den Trainingsplätzen ermöglicht es jederzeit einen Überblick und Orientierung über das gesamte Vereinsgelände.“ Es sei das Bindeglied zwischen dem Trainingsgelände und der Arena, zwischen Alltag und den Festspieltagen.

Eine über 300 Meter lange Schalker Promenade, so der Arbeitstitel, soll zudem das Rückgrat des Areals bilden, später fiel bereits der Name „Ernst-Kuzorra-Boulevard“ als Bezeichnung. An seinem Nordende steht die Besucherwelt, am Südende bilden neue Gebäude für den Lizenzspieler- und Verwaltungsbereich den Abschluss. Entlang der Promenade werden zudem einige Trainingsplätze angelegt.