Essen. . Die Polizei kam einem mit Kokain handelnden Ehepaar anhand seines Autos auf die Schliche. Die Hartz-IV-Empfänger fuhren einen Porsche Cayenne, der sie mit einem Drogennetz in Verbindung brachte. Beide Ehepartner wurden vom Landgericht Essen zu mehreren Jahren Haft verurteilt.

Ein wenig mehr Bescheidenheit hätte dem Ehepaar aus Hassel die Haft erspart. Doch weil es trotz Hartz-IV-Bezügen einen Porsche Cayenne fuhr, schwärzte ein Informant beide bei der Polizei an. Am Freitag bekamen sie ihr Urteil am Landgericht Essen: Viereinhalb Jahre Haft für Zlatko J. (33), zwei Jahre und elf Monate für seine 32 Jahre alte Ehefrau.

Von März bis Juli hatte die Polizei die beiden beobachtet, nachdem sie vom schwunghaften Handel mit Kokain hörte. Immer Anfang des Monats bezog das Ehepaar Kokain aus Venlo. Laut Anklage jeweils 500 Gramm, laut Geständnis der Angeklagten vor der V. Strafkammer 200 bis 300 Gramm. Unbestritten blieb die Qualität des Stoffs: Kokain, 98 Prozent rein. Mit Streckmitteln verdoppelten die Angeklagten die Menge in Hassel. Rund 60 Stammkunden wurden beliefert.

300 Gramm Kokain im Auto

Am 3. Juni stockte der Handel. In Wuppertal hatte sich ein Kurier der beiden aufgehängt. Bei den Todesermittlungen kam die Polizei schnell auf Kontakte zu einem Serben mit Porsche Cayenne in Gelsenkirchen. Ein Kunde informierte Zlatko J., und er verkaufte den Porsche.

Die Polizei blieb dem Paar auf der Spur, weil sie ahnte, dass diesem Hartz-IV-Bezüge nicht reichen werden. Tatsächlich: Am 12. Juli setzte es 60 SMS an seine Kunden ab: „Bin wieder da.“ Vier Tage später schlug die Polizei zu. Den Ehemann erwischte sie bei der Rückfahrt aus Venlo. 300 Gramm Kokain lagerten versteckt in seinem Auto. In seiner Wohnung entdeckten sie weiteres Kokain sowie zwei Rolex-Uhren.