Gelsenkirchen. Rick Kavanian spricht im Interview über Griechenland-Gags, Fußball, Gelsenkirchen und verrät: Ich kann keinen Pott-Dialekt. Außerdem könne er keine Witze erzählen. Ob dem so ist, lässt sich im Januar hautnah beobachten. Dann präsentiert der Comedian sein neues Programm „Egostrip“ in Gelsenkirchen.
Rick Kavanian kommt wieder nach Gelsenkirchen. Am 24. Januar 2013 präsentiert der Comedian sein neues Programm „Egostrip“. WAZ-Mitarbeiter Tobias Mühlenschulte telefonierte mit dem Münchener.
In der Bullyparade haben Sie einen griechischen Moderator gespielt. Haben Sie am Mittwoch das Champions League-Spiel Schalke gegen Piräus gesehen?
Rick Kavanian: Ich konnte es leider nicht schauen, weil ich selber auf der Bühne stand.
Aber Sie sind Fußball-Fan?
Kavanian: Ich gucke gerne, ja. Ich lebe zwar in München und freue mich, wenn die Bayern gewinnen, aber ich bin nicht todtraurig, wenn sie verlieren. Ich bin nicht der, der das so ganz genau verfolgt.
Ist die Griechenland-Krise für Sie ein Fundus für Comedy und Kabarett?
Kavanian: Ich versuche, das vorsichtig und mit Stil und Würde zu machen. Zugegeben: Gerade wenn man (verfällt in griechischen Dialekt) wie ssoll ich ssagen, gewissermaßen ein Grieche ist als Alter Ego, dann muss man schon ein bisschen damit basteln. (Griechen-Modus aus). Es geht mir nicht darum, jemanden abzuwatschen oder zu zeigen, wer klüger ist oder wer dümmer wirtschaftet. Das würde auch gar nicht zu dem passen, was ich mache. Was momentan passiert, das geht schon sehr ans Eingemachte. Ich vergleiche eher griechische und deutsche Klischees miteinander.
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Haben Sie einen Bezug zu Gelsenkirchen oder besondere Erinnerungen an Auftritte hier?
Kavanian: Einen sehr schönen Auftritt hatte ich mal auf Schalke – sagt man noch „auf“ Schalke? Ich habe mit Stefan Raab und Max Mutzke ein Lied performt während der Stock Car Crash Challenge. Das war eine denkwürdige Veranstaltung, die mich sehr beeindruckt hat. Das ist aber die einzige Erinnerung, die ich an Gelsenkirchen habe. Meistens ist es ja so, dass man nachmittags ankommt, seinen Auftritt hat und am nächsten Morgen weiterfährt. Es wäre vermessen, zu behaupten, dass ich mich auch nur ansatzweise in der Region auskenne.
Lacht man in Ihrer Heimat München über andere Witze als im Kohlenpott?
Kavanian: Ich glaube, dass es sehr viele Gemeinsamkeiten gibt. In meinem Programm bin ich unterschiedlich aufgestellt, mit mehreren Sprachen und Dialekten – da ist eigentlich alles dabei, auch etwas Bayrisches. Ich hatte den Eindruck, dass man in NRW und bis hoch nach Hamburg dem gegenüber sehr offen ist. Ich habe noch keine Nummer gehabt, die nur im Süden, Norden oder Ruhrpott funktioniert hat.
Werden Sie auch mal mit dem Ruhrpott-Dialekt arbeiten?
Kavanian: Ich würde so gerne, aber ich traue mich nicht. Ich bin da sehr penibel. Den Pott-Dialekt kann ich überhaupt nicht. Da kann man sich böse blamieren.
Aber er ist doch vergleichsweise einfach. . .
Kavanian: Vielleicht für Sie (lacht). Ich habe es ein paar Mal versucht und gemerkt, dass ich hier und da abgeglitten bin. Ich konnte es nicht wirklich greifen.
Erzählen Sie zum Schluss bitte Ihren Lieblingswitz.
Kavanian: Ich weiß, das klingt jetzt blöd, weil Komiker immer Witze parat haben, aber ich kann es einfach nicht. Mein Vater hingegen liebt es, Witze zu erzählen. Ich kann zwar gut Situationen kommentieren oder Geschichten aus dem eigenen Leben vortragen, aber ich habe wirklich keinen Lieblingswitz, tut mir Leid, da muss ich passen.