Witten. . Comedian Rick Kavanian kommt heute in die Werkstadt. Im Gespräch verriet er so manches über seine Zusammenarbeit mit Bully Herbig, über Witten und die Lust am Dialekt.

Diesen Herrn mit seinem gepflegten Bart kann man zurzeit angenehm häufig erleben, etwa als Synchronsprecher der beiden aktuellen Kinofilme „Madagascar 3“ und „Hotel Transsilvanien“. Am Freitag kommt der Comedian Rick Kavanian in die Werkstadt. Vorab sprach Susanne Schild mit dem 41-jährigen Münchner.

Seit der Bullyparade ist einige Zeit vergangen. Jetzt machen Sie sehr Unterschiedliches: Liveprogramm, Synchronsprecher, politisches Kabarett. Wie viele Leute begrüßen Sie noch mit „Hellas“?

Kavanian: Noch einige. Das freut mich immer wieder. Dass „Der Schuh des Manitu“ sich zu einem solchen Erfolg entwickelte, war einem ja nicht klar. Deswegen ist eine solche Langzeitwirkung schön.

Stört es Sie, dass man Sie immer mit Bully Herbig in Verbindung bringt?

Im Gegenteil. Wir haben eine so enge gemeinsame Geschichte, es sind ja zusammen viele gute Dinge passiert.

An diesem Freitag kommen Sie nach Witten. Was verbinden Sie mit der Stadt?

Ich bin zum ersten Mal hier. Und ich wäre der größte Heuchler, wenn ich auf diese Frage etwas antworten würde. Ich weiß überhaupt nichts über diese Stadt.

Man kennt und bewundert Sie vor allem dafür, wie Sie ihre Stimme verstellen können. Wie lernt oder wie trainiert man so etwas?

Ich bin in einem vielsprachigen Umfeld aufgewachsen. Bei meiner Großmutter lernte ich Armenisch. Meine Eltern stammen aus Bukarest, sprechen rumänisch. In der Schule kamen Deutsch und Englisch dazu. Wenn ich nichts mitkriegen sollte, redeten meine Eltern französisch. Viele Sprachen waren für mich als Kind völlig normal. Erst als ich beim Radio gearbeitet habe, fiel mir auf, wie leicht ich Dialekte und Akzente nachahmen kann. Aber ich muss es auch üben. Wenn ich eine Sprache länger nicht benutzt habe, rostet sie ein. Das ist besonders beim Schwäbischen so.

Wir erleben Sie als Synchronsprecher im Hintergrund, auf der Bühne dagegen sehr präsent. Was haben Sie lieber?

Ich würde den Wechsel aus Kino, Bühne, Satireshow gern beibehalten. Es ist terminlich nur schwer, die verschiedenen Welten zusammenzuführen.

Gibt es bei der Synchronisation eine Lieblingsfigur?

Im Zweifel immer die aktuelle, also Graf Dracula. Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, ich konnte dem Dracula einen osteuropäischen Akzent geben, einen ungarischen Bariton, das passt super.

Worüber lachen Sie denn selbst?

Über Kinder, Tiere, ältere Herrschaften, auch über mich selbst. Ich finde es wichtig, dass man sich selbst nicht so ernst nimmt.