Witten. .

Bringen Sie Ihren Sitz in eine aufrechte Position und schnallen Sie sich an – der Flug von Witten nach Ipanema startet in wenigen Minuten. Reiseleiter Rick Kavanian nahm Hunderte Zuschauer mit auf eine Reise nach Rio de Janeiro.

Wie schon zuvor mit seinem ersten Soloprogramm „Kosmopilot“ überzeugte der Comedian und Schaupieler auch in dem Programm „Ipanema“ auf ganzer Linie mit seinen herrlichen Stimmenparodien. Ganz ohne Kostüme und Requisiten wechselte Kavanian zwischen einer holländischen Stewardess, den Klitschko-Brüdern oder guten alten Bekannten wie Dimitri. „Er wechselt so unglaublich schnell“, staunte eine Zuschauerin in der Pause. Und tatsächlich hält der komische Imitator das Tempo, so dass spätestens am Anfang der zweiten Hälfte die Zuschauer, geschüttelt von anhaltenden Lachattacken, in Begeisterungsstürme verfallen.

Zur Geschichte: Rick will mit seinen Freunden Dimitri und Giagl nach Rio fliegen. Dimitris Mutter heiratet zum siebten Mal, diesmal am Strand von Ipanema. Es soll eine große Feier mit „200.000 bis 300.000 Griechen werden“ zwischen Samba und Sirtaki. Doch schon am Gate in Deutschland gibt es ein Problem, Dimi wollte sich im Duty-Free-Shop noch schnell mit Ouzo eindecken und die Freunde kommen zu spät zum Flieger. Außerdem hat der Airbus von Pilot Klinsmann mit Steinschlag zu kämpfen und selbst Carglass hat keine Ersatzscheibe im Lager. So weit so gut in der verrückten Welt von Kavanian. Doch egal in welche Situationen der gebürtige Münchener seine Figuren bringt, Kernstück seiner Show sind die amüsanten Dialekte und Akzente seiner Rollen. Einem Deutschen mit armenisch-rumänischen Wurzeln nimmt man es nicht übel, wenn er sich über die ungewollten Wortspiele von Ausländern lustig macht. Allen voran der bekannte Dimitri mit seinen Satz-Verdrehern à la „ich war gebadet schwitzig, voller Blutdruck hoch“.

Daneben kommt immer wieder Hollywoods zweitbester Schönheitschirurg Dr. Kawaschischi ins Spiel, wobei Kavanian eine Asia-Parodie wie in den amerikanischen Filmen der 50er Jahre zeigt. Da er sich aber nicht nur über die Sprache des japanischen Arztes lustig macht, sondern vor allem über seinen Job und nebenbei das „Botox-To-Go“ erfindet, bleibt der Part politisch korrekt für die begeisterten Zuschauer.

Herrlich komisch wird es in Kavanians absurdesten Situationen, wenn zum Beispiel über Conny, das Kamel aus dem Leipziger Tierpark, berichtet wird. „Sie war schon bei Stasi in der Manege dabei als Doppelhöckeragent“, so Kavanian, während die vor Begeisterung johlenden Zuschauer auch ihn zum Lachen bringen.