Gelsenkirchen.

Die Passion des Olfener Fotografen Eugen Zymner ist das menschliche Antlitz. Seit vielen Jahren hält der 70-Jährige Gesichter mit der Kamera fest, alte und junge, prominente und unbekannte. Er porträtiert Sportler, Schauspieler, Musiker, Tänzer.

2001 widmete sich der Fotograf gleich einer ganzen Tanz-Compagnie, nämlich dem Gelsenkirchener Ballett Schindowski. Er begleitete die Tänzer bei den Proben für die Produktion „Gilgamesch“, schoss Bilder von erschöpften, von glücklichen, von nachdenklichen Menschen.

Sensibel, aber ungeschönt

Lange schlummerten die Aufnahmen im Archiv, bis Zymner vom plötzlichen Tod des Gilgamesch-Tänzers Rolf Gildenast erfuhr: „Ich mochte Gildenast sehr und so entstand jetzt die Idee, ihm ein Buch zu widmen.“ In dem Fotoband versammelt der Fotograf Aufnahmen von allen an dieser Choreografie beteiligten Menschen: „Hier sind alle 24 im Programmheft aufgeführten Beteiligten des Ballett Schindowski mit jeweils vier Porträtfotos vertreten – von Rolf sind es einige mehr.“ Es sind allein 19 Tänzer abgebildet.

Eugen Zymners Fotos sind sensibel, aber ungeschönt, ehrlich und unspektakulär. Ihn interessiert der Mensch und sein Inneres, nicht die Fassade.

Teil des Bühnenbildes

„In Memoriam Rolf Gildenast“ entstand zunächst als Prototyp, den die Familie von Rolf Gildenast erhielt. Auch weiterhin will der Fotograf den Fotoband nur als Einzelanfertigung auf Vorbestellung produzieren. Das Hardcover-Buch hat 68 Seiten und kostet 50 Euro, „ein Selbstkostenpreis“, wie der Fotograf betont. Das Buch kann bestellt werden per Mail unter zymner@zymner.de

Im Musiktheater hat Zymner ab Oktober 2001 noch einmal gearbeitet, um Porträtfotos bei den Proben fürs Schindowski-Ballett „Appassionato“ zu machen. Die wurden später Teil des Bühnenbildes.